Volltext: Franz Stelzhamers ausgewählte mundartliche [13/16]

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es trotz der Restaurierung im Jahre 1884 und der Sicher 
stellung eines Herhaltungsfonds per 300 fl. samt 6% 
Zinsen nach 20 Jahren neuerlich verwahrlost und ganz 
herabgekommen war.") 
Auf dem heimatlichen Schlosse Starhemberg am 
Sonnabend den 21. Oktober 1905 gab es ein gar trau 
liches Stelldichein in der behaglichen Bauernstube, in 
mitten einer sorgsam vereinigten Gesellschaft Von viel 
gestaltigen sinnigen Zeugen stillvergnügter Häuslichkeit 
der Altvordern. 
Auch Gespräch und Tätigkeit drehten sich um heimat 
lich-häusliche Dinge. Nach der Mahlzeit die junge Schloß- 
frau geschäftig um die geernteten Trauben, zu bereiten 
vorzüglichen Trank für die kommende Weihnacht; Schloß 
herr und Gast hantierend an der zierlichen Handpresse, 
daß ja recht lustig springe das Brünnlein aus dem Safte 
der Trauben. Ja, recht symbolisch zugleich für das ver 
einte Hauptgedankenwerk, den viel spröderen Stoff 
von der verfallenen Stelzhamer-Häuslichkeit aufs neue 
wieder lebenswarm zu gestalten. 
Viel Zeit und Weile strichen so dahin. Die alte Uhr 
am Stellen, herüber gewandert, wie man sagt, übern 
Hausruck aus dem „Muadastübl", war stehen geblieben 
seinerzeit um M>12 Uhr; und Nacht war es geworden dort 
mit dem Hingange des „Müaderls". 
Auch das Schlagwerk einer gangbaren Uhr ver 
kündete bereits diese mitternächtliche Stunde, mahnend 
das Schwanken der Gedanken zum festen Beschlusse. 
Und er ward gefaßt: „Selbst zu eigen soll 
sie uns werden diese Stätte, geheiligt 
*) Siehe Linzer „Tages-Post" vom 24. April 1906 und Dezember 
1905. — Dazu „Linzer Zeitung" vom 15. Aprrl 1906.
	        
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