Volltext: Franz Stelzhamers ausgewählte mundartliche [13/16]

IX 
Mit dem Altern und Absterben der Dichter und 
ihrer Zeitgenossen drohte auch die Kenntnis ihrer Dich 
tungen und das allgemeine Interesse daran gänzlich zu 
verfallen. 
So war es selbst um Meister Stelzhamer, als er 
den Wanderstab in die Ecke gestellt hatte, allmählich 
immer stiller geworden. 
Sein Hingang — 14. Juli 1874 — gab wohl An 
laß zu einer imposanten Kundgebung und der damalige 
Landtagsabgeordnete Major Hochenegg sprach am offenen 
Grabe goldene Worte, — doch erst im Jahre 1882 kam 
es zur Roseggerschen Ausgabe der mundartlichen Dich 
tungen Stelzhamers. 
Leider, die liebe Frau Not, die fich so sorgsam 
um den Dichter bei seinen Lebzeiten bekümmert hatte, 
stand auch da noch zu Gevatter und verrammelte mit 
dieser verunglückten Ausgabe erst recht den Weg zur 
Einbürgerung dieser Dichtungen. 
Es war nun im August 1882, da wanderte mit 
seinem alten Studienkameraden Matosch der Verfasser 
dieses Artikels ins Jnnviertel, der engsten Heimat des 
Meisters zu. 
Ersterer mit dem Jdioticon im Kopfe, das er für 
die Rosegger'sche Stelzhamer->Ausgabe zusammenzu 
stellen übernommen hatte, um besonders „vertrakte" 
Wörter an Ort und Stelle sich „ausdeutschen" zu lassen; 
der andere, seinerzeit auf der Schulbank auf Stelzhamer 
aufmerksam gemacht") und Von daher noch lebhaft seine 
Persönlichkeit vor Augen, wollte endlich einmal mit ihm 
bekanntlicher werden. 
Sie ließen sich für eine stimmungsvolle Arbeits 
woche im gastlichen Bräuhause zu Pramet nieder. Da 
mals regierte noch der mächtige „Broiherr" Enzinger, 
*) Professor K. Greistorser: „Die oberösterreichischen Dialekt 
dichter", Ghmnasialprogramm, Linz 1863.
	        
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