Volltext: Franz Stelzhamers ausgewählte mundartliche [13/16]

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Haus rnit'n Muadastübl" — diese poesieumwobene, idyllische 
Stätte — verfallen, der Dichter selbst zu den Vergessenen 
gezählt (Vorwort zum I. Bd. Stelzhamer 1897), die volks 
mundartliche Dichtung tatsächlich ausgeschieden aus der 
liebevollen Pflege heimatlichen Wesens. 
Ihre Blüteperiode um die Mitte des XIX. Jahr 
hunderts mit einem Stelzhamer, Schosser, Fischer, Kal- 
tenbrunner, Moser und Purschka u. a., jeder mit seinem 
mehr minder abgeschlossenen Bannkreise, war allmählich 
einem anderen Gange der Zeit verfallen. , 
Es fehlte die Einführung der Jugend in diese 
heimatliche Welt, an ständigen einschlägigen Veranstal 
tungen und einer regeren Tätigkeit des Buchhandels. 
Die erschienenen Auflagen waren gering, in erster Linie 
berechnet nach dem kleinen Kreise der Subskribenten und 
blieben also zumeist auf die persönlichen Freunde und 
Verehrer der einzelnen Autoren beschränkt. 
Ein zeitweiliges Eindringen in breitere Schichten 
der Bevölkerung fand nur im direkten Zusammenhange 
mit den Wanderzügen einzelner Dichter statt. 
Ganz besonders war dafür wirksam bei Schosser 
die vermittelnde Macht des Gesanges mit Zither und 
Guitarrebegleitung, indem er gangbare Volksarien mit 
seinen Dichtungen voll belebte, anderseits bei Stelzhamer 
seine meisterhafte Vortragsweise und dazu der Melodien 
schatz seines Studienkollegen Zöhrer, bei Fischer aber 
seine dramatischen Vorführungen. 
Im allgemeinen aber hörte man selbst in der 
Studentenwelt nur ab und zu auf Maiausflügen u. dgl. 
Veranstaltungen vereinzelte mundartliche Vorträge, sowie 
auf der Hochschule in lustigen Stunden lustige Gstan- 
zeln; in Lesebüchern für das Obergymnasium schien in 
den 60er Jahren neben Hebel ein Stelzhamer auf „Der 
Pickan", der später auch entfallen ist.
	        
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