Volltext: Jugendausgabe ausgewählter oberösterreichischer mundartlicher Dichtungen [10]

Ludwig Luder. 
An iaden fchlöchk sa Stündl?) 
'n Bab^) laß i rauschn, 
3 mag eahms not wöhn,^) 
Und ah d'Leut laß i plauschn, 
Manns wasdawoll rodn. 
Denn dö ga^) so viel wissn 
Zun rodn üba mi, 
Döseln sän um koan'n Bissn 
Not brava was^) i. 
Za zöhamal^) schlechta 
San söttanö 7 ) Schelm, 
Mas a Mensch is, a rechta, 
Der schaut as eahm selbn; 
Und just döseln Schlechtn 
^abn allweil öbbs z'schrein, 
Denn so wölln halt und mechtn 
Dö Bravan gern sein. 
Aba laß' ma's na menten/ 8 ) 
Gah o) ruckt a Zeit an, 
Mo si 's Blatel wird wendtn, 
Aft kriagns eahnan Lahn. 
Denn an iaden sa Stündl 
Schlöcht ollsgfahr^oj amal, 
Und aft kimmt ah das Gsindl, 
Das schlechtö, zan n ) Lall. 
i) Jedem schlägt sein Stündlein. i) 2 ) den Bach. s ) wehren. 4 ) gar. 5 ) als. 6 ) zehnmal. 
7 ) solche. 8 ) schelten. 9 ) jähe. 10 ) von ungefähr. n ) zum.
	        
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