Volltext: Jugendausgabe ausgewählter oberösterreichischer mundartlicher Dichtungen [10]

Anton Matosch. 
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Ähnl. Aba wann i di fragn derfat, denkt a dean-t nuh iabl r ) 
an mi; hat a mi nuh not ganz vagößn?" 
„Äh belei,"2) sagt 's Tngerl draf, „dös sechts ja, dass ä mi 
gschickt hat." 
„Ja mein, ja mein, gschickt hat a di, ja geh, gschickt hat 
a di zu mir — o da guat Ähnl!" — 
„Nu ja, sunst war i ja nöt da; er laßt enk scheu grüaßn 
und laßt enk sagn, dass a gsund is und dass's eahm recht guat 
gang; netta oans geht eahm a, und wanns af dös drafkemmats/ 
hat ar a narrische Freud, laßt ar enk sagn; aba ös müaßats 
felm drafkemma, sagn derf i enks nöt." 
„Ja, la' ma na^) Zeit, la' ma na Zeit" — fahrt eahm 
d'Ahnl drein, vo lauta Freud ganz ausanand, „la' ma na Zeit; 
i kimm schau draf, ganz gwiß kimm i draf; i muaß drafkemma." 
Nachat fahrt ös sö mit da Ljand a paarmal übas Gsicht 
und roath't hin und roath't her, ja was eahm denn agang/) was 
eahm agehn kinnät, in Ähnl. Ä wösch, a Gwand, an Ößn, 
a Trunk — da kanns eahm ja denna nöt faihln,^) wann ar in 
Fimmel dromat 6 7 * ) is; nan, nan — denkt ös sö, d'Ähnl, muaß 
was andas sein. 
„La ma na Zeit, i kimm schau draf; — freili, wanns d' 
mar a weng dreinhelfast, gangs leichta; bei an'n altn Leutl laßn 
halt d'Gödanga^) nah, grad a so wia 's Gehweri;^) ma plagt 
fö und plagt sö und kimmt halt denna nimma recht weida." 
„Nan, nan," fallt eahm 's Tngerl drein; „gar so aus is's 
ja bei enk doh nuh nöt, Ähnl; laßts enk halt Zeit — i kann 
schau wartn, bon ins in Fimmel drobn is da Tag gar lang, 
laßts enk halt Zeit, Ähnl." 
Za mein, scheu gsagt is's eh: Laßts enk halt Zeit — denkt 
cs so, d' Ähnl, aba z'sagn hat ös sös nöt traut — scheu gsagt 
is’s eh: Laßts enk halt Zeit, aba wann oan'n nix einfallt, wann 
oan'n umthalbn O) nix einfallt, und wann dös, was oan'n einfallt, 
auf koan Maurläng nöt zubipaßt^oj — was denn nachat, ja, was 
benn nachat? 
Und just a so is's ihr ganga, dar Ähnl; wir ös sö äh 
plagt hat, ös hat ihr halt nix Gscheidts einfalln mögn. Fürganga 
is ihr freili gnua in Aopf, aba du mein was: — dass da Ähnl 
in Griasschmarn so gern gäßn hat, und dass ma eahm an nöt 
gnua hat zugan^) kinna; dass eahm Schwemmknödln 12 ) mit an 
Zwöschbenresta schier nuh liaba gwöst sau als da Griasschmarn, 
9 nianchmal. -) beileibe. 2) lass mir nur. 4 ) abgienge (fehlte). 5 ) fehlen. 6 ) droben. 
7) die Gedanken. s ) das Gehwerk (die Füße). 9 ) durchaus. 10 ) hinzupasst. n ) zuckern. 12 ) große 
weiche Rlöße aus Gries. Brühe aus gedörrten Zwetschken.
	        
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