Volltext: Jugendausgabe ausgewählter oberösterreichischer mundartlicher Dichtungen [10]

i) Die Schneeglöckchen. 
Dr. Nnkon Matosch. 
Frühlingsgsangl. 
I. Vorfrühling. 
Wo erstn Sunnfadn 
Ziagt's schau durch d' Schuee- 
2Ttag eahm schau au— sgwahdn, 
Aragatzt da Arahn. 
Wia's ön Äckern draußt steht, 
Wo da Schnee wägga geht; 
Und os gfallt eahm not schlecht - 
Wird eh wieder recht. 
Mit da Rrahnin nöbn seina Mir Han aus'n Gsrött, 
Laßt a d'Sunn auf eahm scheina; ^am das Gröba schau zött, 
So scheu taugt eahm da Zaun, Aunntn's völli schau wagn 
Da kann a rund schaun: Mit'n Nöstholz zsamtragn. - 
Und d' Arahnin, dö lacht, 
Völli scheu hat si's gmacht: 
Mi zimat schier ah, 
Dass bal d' Zeit däzua war! 
II. 
bauba wog hats in Schnee, 
Schiaßt da Bah schau dahe', 
Und in Wiesnan hindan 
Blüahn d' Schneekaderln *) schau. 
Zs d' Welt wieda liacht, 
^au wia wohl dass oan'n gschiacht, 
Und d'Sunn thuat so schmeichlat, 
Als wann's oan'n grad streichlat. 
Roan Winderl, koan Wölkerl, 
Trau di füra, kloaus Völkerl, 
Machs in Schneekaderln na, 
's Fruahjahr is da.
	        
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