Volltext: Sammelband heimatlicher Dichtungen und Weisen [9]

's Gotksnam.*) 
Jung hat fi's not gspart, 
Ljat alls Miglige than, 
Dass a rechschaffna Bua 
Aus mir wur und a Mann. 
Hat md häuft: Göbedar 2 ) 
Und Sprücheln eing'lernt, 
Und hat gmoant, dass s' md 
weilads 3 ) 
Gro heilsam sein wernd. 
Awa mein! H do Göbedar 
Und Spruch nach da Zeil 
San alle hübsch 5 ) lang, 
Han zum Sagn not Daweil. 
Gern spat kimm i schlafen, 
Schen fruah soll i af; 
Z Han oft nuh kam d'Hosen an, 
Schrein s' md schan: laf! 
Und wia's aft mit'n Beten 
Zs, fällt enk 7 ) leicht ein — 
U)ird ar ebban 8 ) bon enk 
Not viel andftd 9 ) fein! — 
„Avä, wannst go not Zeit hast 
Und geht dar eng zsamm, 
Mach a Ureuz und an Seufzar 
Und sprich: Zn Gottsnam! 
U)ar 's Beten ah bäfsa, 
Da Deanst geht bovo, 
Äs is af da Welt 
Hald schan oanmal aso!" 
*) Zeichnung von Alois Forstmoser, Kunstmaler, geboren in Uttendorf im gnnviertel. 
i) eben. 2 ) Gebetsformeln. 3 ) nachgerade, endlich. 4 ) Bekräftigungswort. 5 ) für 
ziemlich. 6 ) der weile genug. 7 ) euch. 8 ) etwa. 9 ) anders. 10 ) bevor.
	        
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