Volltext: Sammelband heimatlicher Dichtungen und Weisen [9]

P. Marcus Kolter. 
Os wißts — tötet md außi kimmt fürn Wald, 
Wo da wind so anmag, 1 ) da grimnti kalt, 
Da steht in da ITiittn 
Por an'n kloan'n Gartl 'njpedan^) seüt ^üttn. 
San er und sie gar rechtschaffne Leut, 
VTiä hert 's ganze Jahr bei eahn vo koan'n Streit, 
So fchindn und plagn sö halb z'taod 
And gwingan b) für d'Ainda kam 's tägli Braod. 
I fahr grad bei fein'n ^äuferl für, 
Da steht da j)eda vor feina Thür, 
Aba ganz trauri und niedagschlagn. — 
wart, denk i, den muaß i fragn. 
„Guadn Abnd, peda, wia gehts da denn?" 
Statt z'rödn, höbt a an zun sten'n. 
„Mein ^err," sagt a z'löst, 1 ) „mit mir is's aus, 
Aoan'n Bisin Braod in ganzen Haus — 
And däzua mein Weib, das krank zun Sterbn — 
Stirbts, müaßn d' Rin dar und i vaderbn. 
Das i a traurige heili Nacht. — 
Da Geistli hat erst schau 'n Herrgott bracht, 
Leicht denn 's Christkindl ah nuh kimmt 
And ön Aindän eahn Aluada wögnimmt? 
was fang i aft mitn Schüberl^) an — 
Mit mir is's aus, i bi a gschlagna Mann." 
„Hau," sag i, „peda, was fallt da denn ein? 
Man muaß not so vazagt glei fein, 
Ä christliga Mann bist alleweil gwöst, 
Ansa Herrgott hilft, das glaub na säst, 
And z' löst wird alles wieda recht, 
Hats ausgschaut z'erst ah nuh so schlecht. 
I muaß dert a Bißl einischaun." 
Drauf steig i a und Heng ön Brauns) an Zaun, 
was hab i gsegn drinn, du liaba Gott! 
Nix als Ölend und bittre Noth. 
D'Ainda ohne Gwand, in Bött 's krank Weib, 
Mir hat si 's Herz umdraht in Leib. 
I schaus mit näßen Augtt an, 
weil i den Leutln gar nöt helfen kann. 
Da gibt md 's Christkindl an'n Gedanka ein, 
I glaub, ös wird nöt andas sein: 
1) anprallen kann. 2) des Peters. 3 ) verdienen (gewinnen). 4 ) zuletzt. 5 ) Schar seiner 
Binder. 6) den Braunen (Pferd).
	        
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