Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Zweiter Band. [4] (Zweiter Band / 1892)

Zwei heiratsfähige Schwestern. 205 
Da Stöphl schliaft Tag und Nacht umd um 's ^aus, 
Und wanns a so fortgeht, so werns nu a paar, 
Bevor daß's nu z'sammläutn da i da pfarr; 
Äs derfat in Stöphl sein Dada schau bal 
Sein Haus übagöbn, daß a kam aft amal; 
„Ja, umkehrt is a gfahrn", das is an alts Wort, 
Und nettar is's so aba ganga a dort: 
Da Rogler und sie sitzen grad i da Stubn, 
Und d' Wenscha, dö zwoa, gengan a danöbn um, 
„wer kimmt denn heunt da nu?" Dö Thür, dö geht aus, 
Und wer steigt iatzt eina is Anhaltn draus? 
Da Hoisl in (Des; sein Weib, gstorbn is's vawicha, 
Und er da — Gott trests, dö Alt — er gang gern sicha, 
Tr mecht dada 's Utiazl zun wirtschaften nehma: 
„Wir than", sagt a hoamli, „vonand nimma kemma, 
I ghalt mas schan, 's Wiazl, das wird mein zweits wei, 
Wia machans glei — braucht neamd nix z'wisien dabei — 
Glei macha mas aus dös, do kemma soll d' Wiaz 
Iatzt glei zu mir wirthschaften, kanns nöt an iads." 
„was sagst denn, Han Wiazl, Du?" Dö steht daweil 
Ganz stockastarr da mit den offena wäul; 
In Dadan, den gfuil dö Gschicht, denk das gschwind z'samm^ 
„Ja, Hoisl, wanns gnua is, was d' Wiazl thuat habn? 
Os is a schens Haus, hat an tragbarn Grund, 
Roan Rind, koane Schuldn, was moanst denn iatzund?" 
Daweil hat ihr 's Wiazl — denkt her und denkt hin — 
Ihrn Sinn amal z'sammklaubt — bein Herz togatzts drinn —- 
„wögn was bin i wög von enk, bi nimma bliebn? 
Dös Grödat von Leutn, dös hat mi vatriebn; 
Dö Han ja so bes gwön, laut habn sies gsagt glei: 
„„Da Hoisl hat hoamli ganz d' wiaz nöbn sein' wei!"" 
Und weils gar nöt aufhern, was will i anfanga? 
wias bösiar is worn, Dein wei, gern bin i ganga; 
Und iatzt, daß's in Freidhof liegt, kam ar um mi!? 
So wahr i in Rogler sein Tochta da bi, 
Iatzt höbatns an erst: „„Ähan, is a da? 
Oh, Hoislin, in Grab drah di um nu danah!"" 
In Rogler, an Riß iatzund frei hats eahm göbn, 
„Soll 's Nosl iaht nehma", sagt d' wiaz aft danöbn; 
Dö halt gschwind ihr Fürta, für d' Äugn halt sie's für 
Daweil, daß da Hoisl so herschaut zu ihr; 
Bluatroth is's in Gsicht, aba guat stehts ihr an, 
Da Hoisl vaschaut si in ihr a weng schan;
	        
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