Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Zweiter Band. [4] (Zweiter Band / 1892)

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Die Hoffnung auf einen braven Schwiegersohn. 
3n Srntntd laönt 6’ l^ofbäurtn 6’ Nachbarin ein 
2lufn Abnd, ös wölln Nußspieln; sie sollt aba fein 
— Alloair derfs not kemma — sie soll z'gwissa Dinga 
3n Hansl und 's Nosl, ihre Rina, mitbringn. — 
Dö kemman. — Gs is völli schen gwön, das Ding; 
Da Hansl manirli, o, der sitzt so gring/) 
Als wiar a kloans Rind i da Schul i da Benk; 
's Mensch spacht auf eahm umi,-und lacht frei a weng, 
wia stad als a sein kann! — „Mir kemman bal wieda, 
Ä so a kloans Gspielerl, das is gar not zwida!" — 
„ „Aufn Suniitä kemints! Nahmittag sitzen ma z'samma, 
Da spieln mar um Zwöschbnkern Glocken und Hamma!"" — 
Dort hat aft da Hansl — stad is a not bliebn — 
Da Rlarl in „Schimmel"^) hübsch hoch auffitriebn; 
Da Dada thuat a mit, fast 's Mauthnahaus^) glei, 
3s abar um seinö Rern kemma dabei. 
Nan, den habns schen ausglacht — auf oanmal 's Gspiel gar! — 
So lusti gehts ninat doh her i da pfarr, 
Als wia da bein Hofbaurn iatzt. „Hans", sagt da Dada, 
(Ä ganz a guats Äugn auf eahln recht freundli hat ä) 
„Aufn Sunnta muaßt d' Zidern aufn Abnd a mitbringn, 
An Almetza than mar auf d'löst nacha singa." — 
3s's richti so worn aft? 3^ woan'n thuat 's ganz Haus! 
Dasegn than fies, d' Muada! — 3 5 doh völli aus! — 
3n Lreita erst packt sies mitn Stöcha so an, 
Ä Stöcha bein Herz, daß's frei schnaufa not kann; 
Da Bada, der lagt 3 ) glei — „ „ja, sin st kimmt da Brand"", 
So sagt a, „„hets machts enk öbn gfaßt allesand, 
Dö sitzen, dös hat dabei, wia a kloans Rind! 
Dö Nethen in Gsicht! 3™ Herr Pfarrä holts gschwind!"" 
„G, mein Rlarl, d' Muada, dö geht da davan!" 
Sie kimmt i koan Bött iatztn öttla Tag schan; 
Bein Herz muaß ma warma, aft wieda einnehma, 
Da Schleim, inanand hängt a, will halt nöt kemma; 
wann der, hets, nöt gehat wird, so is's vorbei; 
Da Schwitz steht in Gsicht als a kalte schan frei, 
Und gar is's! Nan, weils na vasegn is nu gut, 
Frei gülln thuat 's Mensch, wias ihr 's Liacht^) hinhaltn thuat; 
Da Dada flennt a danöbn: „G mein liabs wei! 
Ä bravs Leutl Han i ghabt", schreit a dabei; 
3atzt is's wieda stad worn auf oanmal in Haus; 
A ) leicht. 2 ) beliebte Sxielfigur im genannten Würfelspiele. 3 ) nämlich zur Ader. 
Sterbelicht.* „ .
	        
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