Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Zweiter Band. [4] (Zweiter Band / 1892)

J72 Der Lohn des braven Dienstknechtes. 
Auf oanmal Ham d' 3dm nix — iatzt soll ar untlaffa, 
An Most wo, an wohlflign, für d' Deanstbothen kaffa, 
Und braucht sein Geld eh — iatzt muaß ar anschulden: 
„Os wern si doh, bis daß i z'sammkiinm, gedulden?" -— 
Ja, wern ft gedulden! fjat oana gsagt sch an: 
„Da Mandl in Berg, der kimmt a not davan!"— 
IZatzt fordert an iads, was a weng was guat hat, 
2ln iada moant: „Sakara, i kirn gen schan z'spat!" — 
Da soll oana Hausen I 1 ) — — Gr mechts gern vakaffa, 
Os lassen ar abar a so umalaffa: 
„Rimmt eh bal da Deana, dös warten mar a, 
Da kriagn ma's ja wohlfl, wanns ausgramt is da." — 
So muaß ar i d' Wohnung, ös bleibt not a Rräusl,^) • 
Ms bleibt not so viel, daß a kriagat a ^ausl;— 
Ä Rinderl habns kriagt daweil iatzt dö paar Jahr, 
Daß's sän aufn Ljaus da; — ös siagt auf a Haar 
Da Muada siagts glei; — a Rlarl is's worn; — 
Dö is, aufn Mandlhaus is dö geborn; — 
Und 's Weib hat a Freud damit und a da Mann; 
Und wann a si nöt viel i d' Arbat gehn kann, 
Gahm gfreut 's Dianderl doh recht, so arbat halt er 
— Gr geht da zun Derfler als Tawera her — 
Und sie, wiar aft 's Diandl mehr herwachsat wird, 
Aft arbat sie a wieda, weils Rind nöt irrt; 3 ) 
Os habn eahn Dadeanst — und so viel mi thuat zierna — 
Gr bleibt schan a so und koan Haus kafft a nimma; — 
Do daß a so agspitzt hat gschwind — ma kennts eh — 
Gr geht gar nöt unta d' Leut — das thuat eahm weh; — 
Gr löbt a so fort, ganz still losat, da Mann, 
Zöhrt abi, wird liegat, und steht nöt lang an, 
— Sie wartat eahm aus so gnaun, is nöt zun sagn — 
Os zahlt nix, ös habnt'n aufn Freudhof hintragn; — — 
3s iatzt schau viel Jahr aus — sie heirat't gar nimma, 
Geht a zu dö Freund nöt — da derf si neamd grimma. 4 ) — 
Sie löbt mit ihrn Techterl — dö is iatzt schau groß — 
Und bringt sie fort hauptguat, sie arbat ja was; — 
2lls wia da bein Derfler3) — Da Sühn, der mag sie 
Und nu liaba schaut da Narr gern überi 
Auf 's Rlarl, auf d' Tochta, wanns dasitzt bein Tisch, 
Und ißt so scheu gschmachi, 3 ) und lacht so scheu frisch; 
In Derflersuhn packts iabl völli bein Kerzen; — 
1 ) haushalten. 2 ) bißchen. 3 ) hinderlich ist. 4 ) sorgen. 5 ) beispielsweise auf dem 
Derflergute. 6 ) appetitlich.
	        
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