Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Zweiter Band. [4] (Zweiter Band / 1892)

Die Wahl eines Schwiegersohnes. J^2( 
Und ’s Mensch is not da, und er hat gar not gfragt; 
Lahm gehts gar not a, scheint ma, das is a Gschicht! 
''s Weib woaß nimmä recht iatzen, was’s ihr ausdicht’t; — 
Ban: „Bring da’s und gsögn da’s," so gehts hin und her, 
So jausents mit eahm und der Sapara der, 
Lr woaß sin st nix, als alleweil vo dö Bein, 
Und sie traut ihr ä not, als dös fallt ihr ein: 
Aufn Suimtd, da weists’n das ganze Haus dur. 
„wia scheu alles baut is, vaschaun wirst di, Bua, 
was alles a da is, herunten und drobn, 
In Dachkammerl habn ma das Bosiar aufghobn." — 
Lr kimmt; — wias ’n um weist, is ’s Mensch a initganga: — 
„ „„Da kam meina Muada da mehrane planga — 
Ah, dö Meni Leinwad!""" So sagt ar und schaut. — 
Und iatzt hats dö Stöfflin in Buabn a vatraut: 
„’s Geld habn mar in Ausleiha — neamd thuat ma nenna — 
Sechshundert fuchzg Gulden — du thastn wohl kelina — 
Lr zahlt sein Untresse den Tag, wanns ’n trifft, 
Und da is da Briaf drüba, da is dö Gschrift; 
Da hat wohl anral oana scheu zuba gehn!" 
So sagts und da Bua, der fragt ’s Mensch danöbn stehn, 
Und schaut auf sie umi ganz hoamli und gschwind 
Und sie kriagt a Bethen und bleibt a weng hint; — 
Ulrd wias aft i d’ Stubn wieda z’ruckgehn allsand 
Und sitzen bein Tisch wieda gsprachi beinand, 
Bödts wieda davan: „Sie wird ’s Haus übagöbn." 
Und er schaut schau wieda auf ’s Meirsch hin danöbn; — 
Um was äs wohl anschaut? Ban, ’s Mensch kennts wohl eh 
Und ihr wirds schan z’viel iatzt, sie denkt ihr: I geh! — 
„Bleib da," sagt ihr Muada (so is das Mensch dumm!) 
„Geh her da — wia hast denn dein Halstüachl um?" 
Und iatzt ziagts ihrs aba — „wart, i bind das i" — 
So sagts iatzt und schaut aufn Buabn überi — 
Und ’s Mensch, feuerroth ganz, dakimmt weida nöt, 
wias da nöbn a Buabn in ihrn Riltelkram steht — 
Sie mecht liaba flenn, wia lang d’ Muada umthuat, 
Bis daß’s ihr in Hals wieda zuabandelt guat; — 
^s Mensch derfat dabei aba nöt so daschröcka, 
Da Bua, der schaut eh nöt her, schaut liaba wögga. — 
Lr geht; alle zwo göbn eahm d’ Hand bei da Thür, 
Dö Junge brinnroth und dö 2llte lacht schier: 
„Uimmst eh wieda, wannst dar an Feirta thuast macha?" 
„„„Ja, wann i välaub Han,""" so sagt da Bua nacha;
	        
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