Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Zweiter Band. [4] (Zweiter Band / 1892)

^2 Eine nnßglückte Ehe. 
Und gschiacht md 5o abd viel leichta dabei." — 
„„E^aft do schau was gössen?"" sagt d' Bäurin zu ihr — 
„„Du, dort stang a Roh, gib in Rinderl was für."" — 
5ie sitzt ft zun Tisch hin, 's Rind glangt mit da Hand 
Schau eini i d' Schüssel. — „„So, ößts mitanand! — 
Dar arm Wurm hat junger!"" — Iatzt klopft draußt wer an; 
Und wia d' Bäurin gschaut hat: „„„Hets, wißts ös dös schau,""" 
— So schreit a, der Herspoacht — „„„In Lippen, ihrn wann, 
— Lr spielt gern dein Wirth falsch, wanns grath dann und 
wann — 
Da Stöffl, 's Geld hat a väspielt schan ghabt alls, 
— Lr muaß was dasehä habn — fangt'n dein Hals 
Und würgt'n, daß d' Zung auffa ghängt is an Licht; 
Da Wirth hats vanand bracht — geht aba nöt leicht — 
Spieln do wieda fort aft, als dös hat a grödt, 
Da Stöffl zun Lipp: „Du, dö Uhr, dö ageht, 
Bein Baurn i sein Rastl — da Toifl solls holn — 
Hats e stuften neamd wohl, als du hast es gstohln!" — 
Iatzt steht da Lipp auf und in Rruag nimmt a schleini, 
Den stoanan, haut eahma in Schedl so eini! 
Der liegt bröttelebn da, ös moanan schau grad 
— Roan wuna nöt wars — er wär eh schau maustad; 
In Stöffl habns hoamtragn; er is wohl bein Löbn, 
Do viel Glaubn, sagns, will eahm da Bada nöt göbn; 
In Lippen, den holt da Standärt bei da Nacht, 
Froh is a, da Wirth, däß an weita hat bracht.""" — 
Den Schrocka! — Dö Zwo sitzen da ganz dastarrt; — 
Dö mag nimmar öffen, just 's Rinderl, das fahrt 
I's Roh mit sein Handerl; was woaß dar arm Narr, 
was heunt Nacht sein Dada vabrocha hat gar! — 
Daweils tut so losen, iatzt herns schau vo weiten 
— „was is denn das? — Gs thau ja 's Zügnglöckl läuten?" 
„„Da Stöffl is schau gstorbn"" — hat iatzt oana dräust gsagt, 
Der netta vorbeigeht — ös hat'n wer gfragt. — 
Iatzt höbt 's Lisl schrein an: „I armseligs Weib! 
Dalorn is mein wann iatzt mit Seel und mit Leib! 
In Galgn kimmt ar ä nu gar! — 0, du arm's Rind! 
wannst aufwachst, so sagt da's an iada gern gschwind: 
„Dein Dada, der hat amal umbracht oan gar" — 
I bleib nitnntä da mehr, i geh aus da pfarr — 
Das Ding geht i d' weit dani, wers wissen will — 
Hanz, hau t denn dös vaschuldt? — Na, das is z'viel! — 
0, Herrgott und Dater, das is ja nöt wahr —
	        
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