Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Zweiter Band. [4] (Zweiter Band / 1892)

Line mißglückte Lhe. ^ ^ 
Und er 6a, 6a Lipp, mein Mann, Glaubn hat a weng, 
Gr geht ja in Gunnta — so viel sag i enk — 
Statts Ktrd i's Wirthshaus, thuat Uhren 6a handeln 
Und sauft — klopft i's ^erz, wanns in Thurm danöbn wandeln/) 
Und das is sein Gottsdeanst; drum traut eahm a neam! 
Rimmt in an Ljaus wog was, so zeihan fie's eahm, 
Ganz hoamli öbn, abar ös nehman wen anern, 
So kann d van oan Baurn zun anan umwanern/) — 
Iatzt geht ar an Gicht schan in ^olzreutten umd 
Und bleibt auf da Dörr/) er hats ganz übernumma; 
3 Han vo 6 enselln nix, und Han nix vo den; — 
In Sunnta, den liaben — i kann dahoam hehn^) 
Not gar wir a Haushund — er sitzt Nahmittag 
Bis spat i 6’ Xlad\t eint — da is gar koan Frag — 
In Wirthshaus; an ötlige than schan z'sammwarten, 
Da spielns, haun in Tisch eint dö vabogn Aarten, 
Und helfan glei mehra z'samm, daß's oan ausraubn 
— Gr kann nimma sötzen; iatzt muaß as aft glaubn — 
05 habnt'n do selba schall, is zml vazagn — 
Ganz ausgsackelt hoamgschickt; da soll i was sagn! — 
Da kriagat i Schlög, ganz in Buckl voll glei — 
Ja, i bi d plagts, bi an armseligs wei! — 
Nan, i mag'n nimma, Hans neunmal schan gsagt, 
Und fort relin i nu, daß koan Mensch mi dafragt!" — 
5o schimpfts heunt in oan mehr, sits herkelnma is 
Zu ihr guaten Moahm da, dö armseli Cts; — 
„„Schau,"" sagt d' Bäurin drauf iatzt, „„du hast abar d 
An Ropf aufgsötzt, als waims an eifernd war; 
Ljan allweil gmoant: List, geh, warten md zua — 
Mir hat dr d so gar nia gfalln recht, da Bua, 
Der Spreiza/) der prahlet; in koan Deanst lang gwön!"" 
„I will mit da Moahm," sagts, „heunt aufrichti rödn: 
Ms hat ja sein müaßen — umsunst treibt da Bua 
— Und i erst nu örga — not gar d so zua! — 
0s war abä guat oft, flennt 's Mensch wia da Wöll, 
Ma jagat in Rerl gschwind aus auf da Stöll!" — 
Dö Bäurin, dö nimmt ihr koan wartl davan/) 
Und dö, dö is froh, daß fie's ausia rödn kann; — 
„I woaß nöt, wias is," sagts, „dös thuar i nöt kenna, 
Dahoam, so schwär 's Herz is, da mag i nöt flenlld, 
Und da — so viel Liab dafahrn — da flenn i glei, 
i) bei der hl. Wandlung. 2 ) wandern. 3 ) Dörrarbeit — 21rbeit auf Lohn ohne Ver 
köstigung. flennen, weinen. 5 ) der sich spreizt, prahlt. 6 ) unterbricht sie nicht.
	        
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