Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Erster Band [2] (Erster Band / 1886)

7^ Die Aushilfe in der Hauswirthfchaft. 
Die Aushilfe in der Hauswirthfchaft. 
Z mach moastens eh Feirabnd, als wia mein U)ei, 
Os treibt oan'n mitn Ochseln a Nögn eina glei, 
Os bricht glei was iabl dein Fahrn hin und her, 
Und is's nimma werth, daß mas z' sammbandelt mehr. 
VTiä tyat oft sein Flöckl *) vabracht nettä grad 
So, wia mar eahms z'sammdenkt vo sinsten her hat. 
Da Ochs steigt ja iabl viel schneidiga für, 
Als wia mar eahms ausgrechnet hat i da Früah. 
Da spann i aft aus scheu stad, schütt eahn für 2 ) glei 
Mein' Ochseln und röd mit an' iaden dabei. 
Moants leicht, meine Scheckl, ös thoans not vastehn? 
Dastang mi an iads a so, als wir dö zwen! 
2lft geh i i d' Ruchl und schau, was sie 3 ) macht, 
Sie hats ja hübsch trabi 4 ) allmal hin auf d'Nacht. 
Muaß d' Sau fuadän und muaß a kocha danöbn, 
Und s' Rinderl sollts a ausn Ljeidl 5 ) aufhöbn. 
D' Sau graust 3 ) anst in Stall und s'Rind schreit i da Stubn, 
Und d' Sauer 7 ) geht ixhä, rinnt a umadum. 
Da wirds völli wöhrhaft, 3 ) is guat, wann i kimm, 
Daß i do dös kloan ausn Ljeidl hernimm: 
„Sei stad, sag i, Nazerl, schau, hats mehr nöt Zeit, 
Dein Uluada, geh, zahn nöt, 3 ) is wögnden nöt weit." 
Aft nimm in in' Arm her und geh i da Stubn 
An ötligemal als a humsate um. 
Da Bua kennt sein' Dadan, er kenntn akkrat, 
So guat, wia sein Muada, und glei is er stad. 
Z derf öbn zun Fensta gehn und a weng damerln 10 ) 
Auf d' Scheibn und mitn Fingan a weng umahammerln: 
„Gel, Nazerl, du, da los zua, geh das is scheu?" 
Aft gengan ma aui i d'Ruchl all zwen. 
Das vorbestimmte Arbeitsgebiet. 2 ) schütte vor (Futter). 3 ) die Bäuerin. 4 ) eilig. 
5 ) wiege. 6 ) grunzt. 7 ) Sauersuxpe. 8 ) verzagt. 9 ) weine nicht. 10 ) trommeln.
	        
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