Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

(58 Das laute Geheimniß im Dorfe. 
Mir macbdn uns föst, aufn Suniifd wird kündt!" 
Das is nu a Gschwuablat *) gwön durch dö gallz pfarr, 
Bis daß ma äst gstanden sän ganz bein 2lltar. 
Ruplirt, und den anan Tag gar is dös Grädat, 
Und habn iatz dö ganze Zeit so abigwödatZ) 
Das laute Geheimniß im Dorfe. 
Zn Nachban eahn Traudl hat a ail' Buabn schan, 
Zs kam siebzehn Zahr alt, dö is mehr fruah dran. 
Da Moar-in-Ock-Franzl drent, der is ihr Bua, 
Lr geht ihr iatz schan sit da Zaschingtag zua. 
S'Mensch sagt zun Buam allemal: „Z Han di gern, 
Als du, aba neamden sollt inna was wern." 
Drum schleicht si da Franzl gern, das is a Bua, 
Glei liaba, wanns finsta wird, schleicht er si zua. 
A, mir Wissens wögnden dös, i woaß's und du, 
Os wissen den Dechtl 3 ) viel mehra Leut nu. 
Nan, wötten ma gschwind a weng, gilts? mitanand: 
Dö Leut, wias in Dors sän, ös Wissens allsand. 
Gs woaß's dö ganz psarr, daß da Zranzl hingeht, 
Grad s'Menschen sein Dada und Muada woaß's nöt. 
wann endling s'Mensch stehnät wird gschwind amal gaZ) 
Ast werns do wohl seine Leut inna wern a. 
Bals d'Lsend ästen wern übas Ropf z'sammaschlagn: 
„Za, was is denn das iatzen?" „Za, .wern d'Leut sagn, 
Das Han i schan lang gwißt!" „Za, aba, hanz Leut, 
wö habts ins denn aba nix gsagt dö ganz Zeit?" 
„Za, sollt oana hingehn von eh, soll was sagn 
Bei enk üba s' Traudl, nan, der kunts dasragn ! 
Dös Aushalten üba den alle glei z'samm! 
Dö Goschen dabei, dös den anghengt wurds habn!" 
l ) summendes Gerede. l 2 ) losgewettert (auf uns). 3 ) Liebesverhältnis. 4 ) jäh, plötzlich. 
5 ) loses Maul.