Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Erster Band [2] (Erster Band / 1886)

Die freie Zeit des Dorfpfarrers zun: Dichten. 233 
„Iatz wiffens, Lserr pfarra, mein Stiafmuada da, 
Dö gstorbn is, is eh not lang, wissens a so, 
Sie hat öbn a Truha, a alte, hats ghat, 
Ä Gwandl, schan umadum agflickt alls grad, 
Und iatz will mein Schwaga, da Tawera-Lranz, 
Zatz will er was örbn a? Dapicht is er ganz: 
Gn Ridl, den braun, sagt er, den muß er Ham, 
Sinst ladnt er ins alle dein Gricht, sagt er, z'samm! 
Schau, sag i, iatz Han is ghabt ganze söchs Jahr, 
Und iablmal krankli, dö löste Zeit gar, 
Und hast di nia umgschaut, und hast gar nia gfragt, 
Und iatzunda warst aba da? Han i gsagt. 
Sie hat enk Brod gnua zuatragn, sagt er, du Luadä! 
Is öbn in an' Lreita gern umganga, d' wuada, 
Sie hat a Geld a nu ghabt, sagt er, und gwiß, 
Wells drenten bein wichlbaurn aufz'höbn gwön is. 
Bein wichlbaurn, sag i, was trenzst denn öbn uma? 
woaßd' nöt, daß sies alles aua hat gnumma, 
Dö lötzten neun Gulden, wiast du gheirat't hast, 
Und hat das göbn, weils d' ihr koan' Fried nimma laßt? 
Du wistvieh, du streitats! „Ban, sag i, dö Nam, 
Dö brauchts nöt." „Ja, sagt er, sö glaubatens kam, 
was das sür a Rnopf is. Ä Büffel, a wahra, 
3 geh, Han i gsagt aft, i geh zun Herr pfarra. 
Der geht mi nix cm, sagt er, i geh zun Gricht 
Und laß alles schätzen. Gr is ganz däpicht!" 
„So laß, sag i, schätzen dö Truha, dö alti. 
„3a, sagt er, das macht aba Unkosten gwalti! 
Und wann a da Deana öbn kimmt ganz alloan, 
3 zahln nöt, i aba, i kanns nöt thoan!" 
„So tragts dö ganz Truha da selbn i d'Ranzlei 
Und glaubts engri Letzen vonana dabei. 
Sei nöt so vazagt, Wann, was wern denn dö Herrn 
Bei den ganzen Um und Aus nacha begern? 
wögn meina thats wasdawöll, i sag das schleim: 
I den Handl misch i mi weita nöt eini!" 
Der geht. Iatzen s'Nandl, ön Buam sollts gern fegn, 
Und do nix dagleicha thoan nu derentwögn. 
„herein!" wer geht eina? Nan, was bringt denn der? 
Ä Rloanhäusla, ganz vo da weit, kimmt daher: 
„wein Rind is ma gstoribn." „Schau, schau," sag i glei, 
Da tragts do a wengerl was, denk i dabei. 
^„wia wirds denn begrabn aft?" „Das kloane Gläut halt."
	        
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