Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Erster Band [2] (Erster Band / 1886)

Die freie Zeit des Dorfpfarrers prm Dichten. 
An iabd Mensch bßt gern sein oagne *) Manier 
Mit Zeitvatreibn, und a so is's a bei mir. 
Ä lassiga Tag, is koan Speisgang angsagt, 
Zun schreibn nix, ös hat a so a gar neam gfragt 
Um mi, i nimm glei na da Möß a Papier: 
„Ljeunt mur i was dichten!" I trag eh bei mir 
Schan lang, so an’ Plan um: Ä saubana Bua, 
I den is a Mensch valiabt öbn narrisch gnua, 
Und mecht eahms gern z'kenna göbn und woaß not wia 
Iatz richt i ma her amal zwoa Bögn Papier, 
An alts, was schan angschriebn is auf oana Seit, 
Ä Zödan, dö nu a weng angreift a Zeit: 
Iatz s' Mensch hoaß i Nandl, ön Buam nenn i Franzl, 
Auf sie reimt sie Gwandl, auf eahm reimt si Tanzl. 
Daweil i dös glückli beinana da Han, 
Trm, Trm, dammerlt wer i da Zimmathür an: 
„herein!" „So, a Tauf war, mitn Rind sans schan da." 
„wo is denn da Herr Raplan?" „woaßn neamd wo?" 
„Ja, iatz nachn Lruahstuck schan?" „Tr is schan fort, 
Sinst loahnat sein Stocka in Gck ja nu dort." 
„A so a Raplan is an Individuum, 
was ninat zun finden is rund umadum, 
Sobal, daß man brauchat. Iatz muaß schan i gehn, 
Dö Leut kinnan not bis Mittag umastehn." 
Iatz lauf i statt s' Dichten, geh wieda hoamzua 
Und sitz mi zun Tisch wieda, sitz kam guat gnua: 
„herein!" Is a Minstarant, is um sein Monatgeld da: 
„Ban, du, du kimmst a allmal extra hintnah; 
Rannst not mit dö anan um dein Söchserl kemma, 
wögn dir alloan muaß ma ön Geldbeutel nehma. 
Da hast, schau, daß d' weida kimmst." wia mach is gschwind, 
eigene.
	        
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