Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Erster Band [2] (Erster Band / 1886)

Die Muse vom obderennsischen Dorfe. 223 
* 1 ) in den Gebüschen. 2 ) rechne. 
An Tünnnla hats gmacht aft, und mi schmeißts not gar 
Gn ducken ganz übari. S'Mensch macht an' Schroa: 
„Mas gibts denn, was is's denn?" Hat sie drinnat gschrian. 
„S'Neujahr, sag i, schiaß i da an, liabe Dirn, 
Und wünsch da alls Guate, so Han i aft gsagt, 
Gel, mir bleibn dö alten a so?" Han i gfragt. 
„Du, schau mi in Buckl, sagts, mit dein' Neujahr. 
Ä, gar so daschröcka, du bist ja a Narr! 
Bei dir fallt do alles dumm aus, wia ma scheint, 
Du Ohrwaschl-Hiasl!" 21 so hat sie greint. 
Und aft bin i fort mit da Bichsen, da laren, 
Hans hoam wieda gschleppt; hat dö Bichsen d Schwären! 
Iatz Han i mein' Dirndl s'Neujahr heunt angschosien, 
Han gmoant, ös sollts gfreun, daweil hat fies vadrofsen. 
Die Muse vom obderennstschen Dorfe. 
Dös wißts do, daß an iada, der 
Mas dicht't, a Göttin hat; 
Dö sagt eahms ein, dö sagt eahms her, 
Gr derf nix denka grad. 
Gr nennts gern seine Muse, und 
Gr ruafts in Anfang an, 
Und schreit um Hilf an iade Stund, 
Mann er nöt weita kann. 
Dö meinige, i Han ihr gschrian 
In Tram das erstemal. 
Hätt dichten wölln, kann nix tentirn, 
„Geh, sag i, kimm do bal, 
Und sag ma ein a weng was gschwind! 
Os will mas nöt recht thoan, 
Daß i dö rechten Reim z'sammfind." 
I sitz in Gras alloan, 
Auf oanmal rauschts ön StaudnawerI) 
Daweil i nu so roat,^) 
Und meine Muse kimmt daher 
Als Bauernmensch vakloadt. 
An' rothboarischen Kittel an,
	        
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