Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben. Erster Band [2] (Erster Band / 1886)

Das Kartenspiel in der Dorfschenke. ^ ]^3 
„Ä brave Auah habts, sagt er, Weib, nimm di z'samm! > 
Mir than fleißi beten, a Glück müaß ma habn. 
Das is a liabs Bräunt, der wachst zun an' Nutzen, 
3 thua dö zwoa Nößl recht sauba glei putzen." 
So sän dö zwoa Leut zun an' Brod wieda kemma. 
Nan, wann mas betracht und in Obacht thuat nehma: 
Dö lödign Leut derfn all Neune anhöbn 
Schier und das Vaheirat't geht betteln danöbn. 
Das Kartenspiel in der Dorsschenke. 
In wintä, dö Rurzweil bein Wirth is nöt viel 
In Dorf da, als iablmal habn ma a Gspiel. 
Da Müllna geht anha, da Böck is da schau, 
Mir than gern prefranseln *) bein Tischel voran. 
„Ä Rarten göbts her, schrein ma nacha allsand, 
Mir machan hervorn da a Gspiel mitanand!" 
„Ä Rarten? sagt d'Rellnarin, glei wern mas habn," 
Und suacht aufn Ofa hint d'Briaf iatz erst z'samm. 
„Ä Rart aba, sag i aft, göbts wieda her, 
Nan, dös is do was, habts koan schlechtane mehr?" 
Und wahr is's, a Rarten stöllns her bei den Wirth, 
Gs is moast vabogn ganz und sauba vaschmiert, 
vanudelt, voll Fliagngschmätzt,^) ganz z'schlagn und ganz z'haut 
Alle, daß ma d'Oachlsau fürn Schelln-Unta anschaut, 
wias liegt aufn Tisch, höbts ön Buckl i d'^eh, 
„2luf dö göbn ma nix außi, dös denkts enk eh!" 
3 biags aft und misch's aft und laß glei ahöbn, 
Und thua, daß was weita geht, selbn glei ausgöbn. 
Dös is a Göbn, wanns aufanana so liegt, 
Daß oan Briaf scheu föst i den anän anpickt. 
An' iaden Briaf kifl i^) mitn Fingan z'erst a 
Und schau, wo i nöt öppan zwen z'glei Han da. 
- „3 Han um oan' zweng, sag i, schauts a weng na, 
tzanz, Han i vagöbn leicht?" „Na, 's geht oana a!" 
„Dö is ja nöt ganz!" schrein ma z'samm allesand, 
3 scheba mitn Glas ötlamal nachanand, 
Und iatzen nimmt d'Uellnarin s'Liacht von Tisch gschwind 
4 ) preference. 2 ) Fliegenkoth. 3 ) Lichlsau. 4 ) wage ich. 
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