Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

AnLork. 
Lage des Ortes. 
So manche Fremde, welche mit dem Eisenbahnzuge, ent¬ 
weder von Bayern nach Oesterreich herein, oder von Oesterreich 
herauf über Passau nach dem Reiche hinaus ihre Reise machen, 
werden während des 2minntlichen Haltes des Trains durch das 
Waggonfenster des ansehnlichen Ortes mit seinen 2 Kirchen 
gewahr, und stellen die Frage: wie dieser vor ihnen liegende 
Marktflecken heiße? und erhalten die Antwort: Andorf, 
zumeist mit der Bemerkung, daß es kein Markt, sondern nur 
ein Psarrdorf sei, worüber so manche ihre Verwunderung 
äuffern. In der That präsentirt sich auch Andorf, von der 
Westseite ans gesehen, wie ein wohlgebauter Markt, und zählt 
es auch nicht zu den privilegirten Märkten, so gehört es jeden¬ 
falls zu den wichtigeren und belebteren Handels- und Verkehrs- 
Plätzen des Jnnkreises, und hat auch alle, in einem Landmarkte 
gewöhnlichen Gewerbe und Beschäftigungen auszuweisen. 
Zudem ist Andorf der Knotenpunkt mehrerer zumündender 
Bezirks- und Gemeinde-Straßen; solches bezeugen die in und 
um Andorf aufgestellten, burlesk geformten Wegzeiger, welche 
mit stummer Geschäftigkeit ihre Arme ausstreckend dem Wanderer 
die verschiedenen Straßenrichtungen weisen, und zwar von und 
nach: 1. Dirsbach, Eisenbirn, Pasfau eiuestheils, Taufkirchen 
an der Pram anderntheils; 2. Eggerding, St. Marienkirchen 
mit dem einen Zweige, Laufenbach und Schärding mit dem 
anderen Zweige; 3. St. Lambrecht, St. Martin und Ried; 
4. Zell und Riedau; 5. Rab; 6. Enzenkirchen; 7. Sigharting 
und Kopfing. Ueber dieses führt an Andorf die von Linz — 
1