Volltext: 38. Folge (38. 1938)

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Revisionistisches 
achrichtenblatt 
für die jüdische . — ^ 
Bevölkerung der Qrgan der IMEU-ülONISTISCHEN ORGANISATION. 
Alpenländer. 
Herausgeber: Neu-Zion. Organisation. Ortsgruppe Linz a. D« Gustav Ederstr. 6. Verantwortlicher Schriftleiter: Ernst Hartmann, Linz a. D., Landstr. 68 
37.Tolfits Lina am 10■Januar1030 (lT.Oehaat 0090) 
3?, 
Proklamation" 
der Neu-Z.O.zum Welssbuch.NationalverSammlung gefordert. 
London. Die Neu-Zionistische Organisation hat die folgende Erklärung 
zu dem neuen Weißbuch über die englische Palästina-Politik beschlossen : 
" Die Nessiut (Weltleitung) der Neu-Zionistischen Organisation stellt 
mit Genugtuung fest,daß das Weißbuch einen entschlossenen Schritt in der Rieh 
tung zur unvermeidlichen Liquidierung des Teilungsplanes darstellt.Die der 
künftigen Kommission erteilten Kompetenzen enthalten für sie klar die Andeu¬ 
tung, zu erklären,daß ein brauchbarer Teilungsplan nicht erdacht werden kann, 
was offensichtlich die wahre Absicht der Regierung bei der Abgrenzung der 
Kompetenzen war. 
Aber auch so müssen alle jene,für die Zionismus vor allem eine hu¬ 
manitäre Bewegung ist ,die Weglassung einer Frage bei diesen Kompetenzen als 
peinlich empfinden,nämlich dor Präge:: Wie groß würde die Aufnahmefähigkeit 
des jüdischen Territoriums für Einwanderer sein ? In diesem Außerachtlassen 
einer Frage,die Tod oder Loben von Millionen bedeutet,liegt eine charakteri¬ 
stische Härte. 
Die Bemühungen der alten Zionistischen Organisation,den untergehen¬ 
den Teilungsplan zu retten - die übrigens zu absoluter Erfolglosigkeit ver¬ 
urteilt sind - könnten mit Gleichgültigkeit aufgenommen werden,würden sie 
nicht eine beträchtliche moralische Gefahr enthalten,nämlich die Gefahr,die 
Welt könnte überzeugt werden,daß Juden bereit sind,auf den Anspruch auf ganz 
Palästina zu beiden Seiten dos Jordan zu verzichten. 
Es ist daher jetzt an der Zeit,die veraltete Zionistische Organisa¬ 
tion mit ihrer unadäquat kleinen Mitgliederschaft und ihrem mittelalterli¬ 
chen Wahlsystem durch eine Nationalversammlung zu ersetzen,die von allen- in¬ 
teressierten Juden auf Grund des allgemeinen,freien Wahlrechtes gewählt wird. 
Es besteht kein Zweifei,daß eine solche Nationalversammlung - außer 
der Zurückweisung jedes Teilungsplanes - den konstruktiven Plan eines wahr¬ 
haft humanitären Zionismus annehmen würde,der allen Juden und dem britischen 
Imperium Genüge tut und den Arabern Palästinas die Unverletztbarkeit von 
Wohnstätte,Eigentum,Religion,Kultur und bürgerlichen Rechten gewährleistet". 
Die Forderung der Stunde, 
Neuerlich ist die Entscheidung über die künftige Gestaltung Palästinas hi¬ 
nausgeschoben worden.Dieser Zustand der Ungewißheiten ist umso bedauerli¬ 
cher,als er für die Wirtschaft und Konsolidierung des Landes sehr schädlich 
ist.Wieder stehen wir vor einer Zeit der " Kommissionen " und langwierigen 
Beratungen.Diese " langen Monate " müssen ausgenutzt werden,um zu kämpfen. 
Aber auf das Wie und Wofür des Kampfes kommt es an.
	        
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