Volltext: 25. Folge (25. 1936)

ganzen Welt den unerschütterlichen und unbeugsamen Willen auf das Recht 
unserer historischen Heimat dokumentieren. Eine Nationalversammlung von 
drei, vier oder fünf Millionen Votanten wird der Welt das Bestehen des 
„Jüdischen Volkes" beweisen und soll sich eine Vertretung wählen. Das 
wird eine wirkliche Vertretung, eine richtige Jewish Agency sein. Präsi¬ 
dent VI. Jabotinsky sprach in Prag, umbraust vom Jubel, die Y/orte: 
,Das ganze jüdische Volk schreitet zur Abstimmung. Daraus wird 
sich die große Einheit, die wir so nötig haben, ergeben. Das 
ist, wofür wir stehen, das ist der Sinn des jüdischen Gebildes, 
welches wir die Neu-Zionistische Organisation nennen. Nicht 
eine Zionistische Organisation Nr. 2 in verbesserter Auflage, 
sondern ein Versuch, die Nationalversammlung der ganzen Juden- 
heit zu organisieren, durch sie die Jewish Agency wählen zu 
lassen und in ihrem Namen dem Völkerbund und der Mandatarmacht 
den konkreten Zehn-Jahresplan vorzuschlagen, wie man Palästina 
in einen Judenstaat verwandelt. Das ist unsere Aufgabe! Und 
besonders heute, wo das Volk Einheit verlangt und das Schick¬ 
sal Einheit verlangt.Prägen Sie sich jeder Einzelne, ehrlich, 
nicht hier, sondern in der Stille Ihres Zimmers: 
Gibt es einen tieferen, gibt es einen höheren, gibt es 
einen ehrlicheren Weg zur wirklichen Einheit, denn diesen 
Weg, den wir vertreten und zu dem wir das Judentum aufrufen?" 
Die Ortsgruppe der N.Z.O. hat am 10.August l.J. eine Ausschu߬ 
sitzung abgehalten, die sich mit den zukünftigen Arbeiten befaßte. Es 
wurde ein überaus reichhaltiges Arbeitsprogramm beraten, das nebst den 
obligaten Diskussionsabenden, Vortragsabende prominenter Gäste., Unter¬ 
haltungsabende, etc.etc. beinhaltet.-Außerdem wurde die Miete eines 
Stadtheimes beschlossen. Die diesbezüglichen Verhandlungen über ein 
sehr günstig gelegenes Lokal stehen vor" dem Abschluß. Die Ortsgruppen-, 
leitung beschäftigte sich weiters mit organisatorischen Prägen und mit 
den laufenden Angelegenheiten der Linzer Kultusgemeinde. 
Betar. Vom Linzer Betar sind heuer 3 Betarims ins Lager am Keut- 
schacher-See gefahren. Diese Reise wurde den Betarims durch eine weit¬ 
gehende Unterstützung der Ortsgruppe, sowie durch eine Subvention des 
Jugendfürsorge-Referates der K.G. ermöglicht.- Die Wiederaufnahme des 
geordneten Betriebes im Ken steht unmittelbar bevor. 
Aus der Kultusstube. Unsere Fraktion im Linzer Kultusrat ist be¬ 
strebt, die in unserem Programm aufgestellten Forderungen zur Gänze zu 
verwirklichen. Vorweg sei festgestellt, daß alle Mitglieder des Vorstan¬ 
des bemüht sind, alles Trennende zu meiden und -der schweren Lage unseres 
Volkes Rechnung tragend- sich gegenseitig zu verstehen, um in gemeinsa¬ 
mer Arbeit das Beste für unsere Kehillah zu schaffen.-Im Fürsorgewesen 
ist es das Ziel aller nach dem Grundsatze „Rasche Hilfe-doppelte Hilfe" 
möglichst Positives zu leisten. Leider ist eine große Anzahi unserer Ge¬ 
meindemitglieder wirtschaftlich hart getroffen und der Vorstand bemüht 
sich, nach Tunlichkeit überall helfend einzugreifen. Auch der Unterbrin¬ 
gung arbeitsloser Juden wendet der Vorstand sein besonderes Augenmerk 
zu. - Selbstverständlich werden nebst der Fürsorge auch die Erziehung 
der Jugend und die sonstigen sozialen Aufgaben der K.G. nicht "außeracht 
gelassen. Für die religiösen Aufgaben der K.G. wurde eine Tempel-Kommis¬ 
sion eingesetzt, die dem Vorstand beratend zur Seite steht. - Nach der 
Reorganisation der Kassa und Buchhaltung und Ausgestaltung der Kontrolle 
ist Vorsorge getroffen, daß die Verwendung der Steuergelder in der heu¬ 
tigen schweren Zeit nach strengem Sparsystem auf's gewissenhafteste er¬ 
folge. - In nächster Zeit wird das Statut der Gemeinde und die Geschäfts¬ 
ordnung der Chewra zeitgemäß reformiert. Eine neue Taxenbestimmung wird, 
besonders die Minderbemittelten berücksichtigen. Die kostenlose Behand¬ 
lung der Armen durch einen jüd.Gemeindearzt wird ebenfalls im Herbst 
der Erledigung zugeführt werden. 
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