Volltext: 18. Folge (18. 1935)

2./ Sicherung eines Grundstockes zur Organisation des „Milwe Leumi" 
(Nationale Anleihe), ©er erste Kongreß der Neu-Z.O. hat eine nationale An¬ 
leihe von 2,000.000 Pfund proklamiert} die zur Finanzierung des Kolonisati- 
onöplanes bestimmt ist, der augenblicklich von den zuständigen Instanzen 
der N.Z.O. ausgearbeitet wird. - Die Verwirklichung dieser historischen 
Entscheidung des Wiener Kongresses erfordert die vorherige Bildung eines 
Grundstockes von ca. 10,000 Dollar, die zur Organisierung des Apparates 
zur Beschaffung dieser Anleihe nötig sind. 
3./Errichtung eines Uetzes von Mittelpunkten für fachliche Ausbildung. 
Für seine großen Aufgaben benötigt der KEREN TEL-HAY bedeutende Geld¬ 
mittel. Diese sollen zu Chanukka aufgebracht werden. In den Tagen, da wir 
uns an die Makkabäerhelden erinnern, muß jeder Jude die Makkabäer unserer 
Zeit unterstützen'. Die Chanukka-Aktion 5696 dauert bis 7. Jänner 1936. 
Jeder und Jede sammle und spende für den KEREN TEL-HAY !! 
Die NEU- ZIONISTISCHE ORGANISATION., , 
Die Idee des Zionismus geht Von der Anschauung aus, daß die Juden ein 
Volk seien, und betrachtet daher das Judenproblem vor allem als1 natio¬ 
nale und politische Präge.Die Überwindung der Reibungen und Spannungen mit 
der Umwelt und die »Normalisierung" jüdischen Lebens kann nur durch Schaf¬ 
fung eines eigenen Territoriums erfolgen,auf dem.sich die Juden gleich an¬ 
deren Völkern in voller Freiheit als „STAATSVOLK" bewegen. In dieser Er - 
kenntnis soll Palästina als historisches Herkunftsland der Juden aufgebaut 
und die zerstreuten Volkssplitter in der Galuth dort konzentriert werden. 
Das war der Grundgedanke Theodor Herzl's und daraus entwickelte sich 
im Laufe der Jahre die Ideologie des Zionismus, vielfach gewandelt und um-; 
gedeutet. Gegenüber dem reinen „Staats-Zionismus" mit dem Endziel des sou¬ 
veränen Judenstaates ensteht der „Kultur-Zionismus" Achad Haams..Aber auch 
andere geistige Richtungen greifen immer mehr Platz, der Begriff der jüdi¬ 
schen Kulturschöpfung stellt.sich immer mehr in den Mittelpunkt zionisti¬ 
schen Geschehens. Die beim Aufbau Palästinas.entstehenden sozialen Fragen 
führen zur Gründung Arbeiter-Parteien, die den. „bürgerlichen" Zionisten 
gegenüberstehen. Weitere Unterscheidungen ergeben sich aus der Stellung 
der religiösen Zionisten und zur Araberfrage, bezw. zur Politik der Manda¬ 
tarmacht, ebenso wie die Meinungen darüber auseinandergehen, ob Palästina 
ein jüdischer Nationalstaat oder ein binationaler Staat sein sollte.- Das 
sind -in großen Strichen gezeichnet- die Lagerungen in der zionistischen 
Gedankenwelt. . ; 
Über all, diese, Auseinandersetzungen hinweg wächst das Land in einer 
an amerikanische Verhältnisse, gemahnenden Weise und die jüdische•Gemein¬ 
schaft in Ere.z. Israel erstarkt . So erfüllt sich das Herzl' sehe ' Wahrwort , 
das als dynamische, Kraft des Zionismus den Antisemitismus und'in dessen ; 
Gefolgschaft die fürchterliche J u d e n rf'o t auf der Welt bezeichnet. 
Trotz dem Emporblühen Palästinas ist äbör." In politischer 'Beziehung • 
seit der Balfour-Deklaration im Jahre' 1917. - die unter dem Einfluß der von 
Jabot insky geschaffenen jüdischen Legion seitens Englands er¬ 
reicht werden konnte- im Gegensatz zur materiellen Entwicklung des Landes 
nicht nur kein Fortschrittsondern leider ein Rückfall zu verzeichnen,wie 
dies wieder einmal durch die soeben gemeldete. Parlaments-Errichtung in Pa¬ 
lästina offenbar wird. N ; 
Aus- den Wirren der verschiedenen Anschauungen und Richtungen der zion. 
Weltbewegung ist die von Herzl geschaffene „Zionistische Organisation" in¬ 
folge der Nachkriegs-Verhältnisse in völlige.Abhängigkeit.zu einer einzigen 
fremd jüdischen Richtung geraten. Zur-Verteidigung des gefährdeten gesamten 
politischen Komplexes des Zionismus, der nur rein ideelle, aber keine ma¬ 
terialistische Interessen verfolgen soll, tritt im Jahre 1925 die REVISIONI¬ 
STISCHE Bewegung unter Führung Vladimir Jabotinsky auf den Plan. Durch die
	        
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