Volltext: 10. Folge (10. 1935)

nern in LinzDamals rurde von der zionistischen Organisation ein kollosaler 
Tamtam gemacht.Die blauweisse Jugend wurde im Landheim von Dr.Grünbaum über 
die Ziele daa_ Z-iosLu5Nnus aufgeklärt und hielt er eine feierliche Ansprache. 
o: id neu oe ? Nicht einmal Einladungen für den Grünbaum Vortrag gab's mehr War 
etwa ddr Herr Dr,nicht mehr so erwünscht wie i,m Vorjahre?Er ist doch alige¬ 
meiner Zionist.Warum schweigen sie meine verehrten Herren von der zion.Or- 
gcnisation in 1 inz diesen Herren einfach tot?'!'ir können doch nicht annehmen 
dass sie ihre eigenen Leute boykottieren. Im ganzen sollen etwa 25 erwachse-' 
ne Personen beim Vortrag anwesend gewesen sein .Das ist ihre kollosale 
Stärke, die zur Majorität in der Kultusgemeinde reicht?Für gewisse Herren 
war der Inhalt des Vortrages, wie wir hörten, nicht sehr erbauend.Dr.Grün¬ 
baum wussts zu erzählen, dass es sogenannte Führer des jüd.Volkes gibt,die 
vom Zionismus leben - sogar sehr bekömmlich - und solche die für den Zio¬ 
nismus leben..Letztere natürlich iv Idealisten und dumme JungenT Was der 
sicherlich gut informierte Redner über die Geldkorruption der gegenwärtigen 
zipn.Exekutive erzählte, ist haarsträubend und für den Revisionisten ein¬ 
fach ur.f atsbar„Armes jüd. Volk,dass du deine letzten Groschen dafür opferst, 
um den jüdischen Volksvertretern" Ministergehalte zu ermöglichen. Hätte 
■~ies alles ein Revisionist behauptet, so würde man ihn verhöhnt-haben,so 
sprach aber ein Dr,Grünbaum . 
Nach dem Vortrag wurde nicht etwa die Stimme,sondern "der jüdische Weg", das 
Organ der radikalen Zionisten (Dr.Plaschkes) verteilt. War dies eine Aufmer- 
samkeit die Herrn Dr, Grünbaum galt? 
Bex dieser Gelegenneit wollen wir eine Heldentat des Dr.Plaschkes ,die im 
Judenstaat veröffentlich war, wiedergeben: Geht da kürzlich ein einfacher, 
naiver polnischer Be tan, weil er zufällig nichts zu tun hatte, zu einer 
Versammlung der radikalen Zionisten. Es war zwar eine Dummheit, hinzugehen, 
aber mein Gott, was macht man nicht alles aus Langeweile! Im Saale wird der 
"unge^um eine Spende für den K.K.L« angegangen.Aufrichtig, wie er ist,ant¬ 
worte o er, dass er kein Geld habe; wenn er aber etwas hätte, würde er na¬ 
türlich nux° für aen Keren Tel-Chsiy geben. Daraufhin wurde er aus dem Saale 
hinausgeworfen, wobei er seinem empörten Herzen Luft machte und "Jechy Jabo- 
tinsky rie£« Dieser hochverräterische" Akt war für Herrn Dr.Plaschkes.?. 
dem Fuhrer der radikalen Zionisten, Anlass zu einer ungeheuer heroischen 
-ai. Abgesehen davon,dass der Junge von ihm persönlich verprügelt wurde,über 
gao er ihn der Polizei.Der Betari wurde daraufhin - wegen Störung einer Ver¬ 
sammlung - prompt zu 32 Tagen Polizeiarrest verdonnert .Das Beste kommt aber 
.jetzt, oeine eigenen Anhänger machten Herrn Plaschkes Vorwürfe wegen seines 
patiiotischen Vernaltens.In alter Wahrheitsliebe behauptete er aber,dass 
der Junge schon am nächsten Tag auf seine Intervention freigelassen worden 
*elo Inswischen brummte aber der Betari ruhig weiter; bis eben seine 12 
,age vorbex waren„Schlecht ging es ihm nicht; Die oesterreichische Polizei 
erwies sich humaner, als die jüdischen Volksgenossen. Bit ter für ihn war 
nur,dass er nach Verbüssung seiner Strafe an die Grenze abgeschoben wurde, 
Bex der Versammlung war auch die blau-weisse Jugend, die ja bekanntlich in 
Lin^un^er dem Einflüsse gewisser ' geistiger" Grössen einer bestimmten Ide¬ 
ologie steht —. Blau-Welsse wir fragen euch ist das, was euch Dr.Grünbaum 
sagte, für den Zionismus erheoend gewesen? Befreit euch von den euch aufge¬ 
drängten Fesseln und werdet wieder was der blau-weisse Verband einst war, 
eine nationale jüd.Jugendbewegung„ Schliesst euch alle der einzigen wahren 
und echten jüd.Jugendbewegung, die nationale Kraft und Mut hat. dem Brith 
Trumpeid or an „Dann werdet ihr alle froh und glücklich sein, 
Generalversammlung der zlon. Or* ?gruppe Linz: 
Eine Anfrage .— " le ist das bei Ihnen meine Herren haben sie autoritäre Füh- 
rung in der Ortsgruope oder seit ihr demokratisch?Wie wir erfahren haben, 
ernennen^ sie neues tens Mandatare die garnicht anwesend sind und von ihrer 
^ahl iixchts wissen, zu nohen Funktionen ..Einige Herren haben uns gegenüber 
ihre Verwunderung über ihre "Ernennung" geäussert.Schliesslich sind sie es 
ja gewöhnt von der Kultusstube aus .Dort haben sie ja auch unzählige Kommis¬ 
sionen auf dem Papier ernannt, immer ernannt, aber funktionieren ? 
Eigentümer und Herausgeber«Verein der Zion.Rev.Linz,Landstr.68 im Selbst¬ 
verlag „ 
Verantwortlicher Schriftleiter: Ernst Hartmann;Linz,Landstrasse 68
	        
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