Volltext: Fremdenführer von Bad Hall in Oberösterreich

Bad Hall und seine Quellen. 
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eine grosse Uebereinstimmung mit den Ablagerungen von 
Wieliczka unci Turin etc. zeigt. 
Auf dem erwähnten Schlier sind jüngere tertiäre 
Conglomerate gelagert, über welchen in unmittelbarer 
Nähe von Bad Hall eine 0.3 bis 0.6 m mächtige gelbe 
Lettenschichte liegt, auf welcher loser Schotter ruht, 
welcher aus Geschieben der bei Linz vorkommenden 
krystallinischen Gesteine und aus Geschieben aus den 
Alpen besteht. 
Dieser lose Schotter wird schliesslich von gelblichem 
und rothbraunem Lehm bedeckt, der den Ackerboden des 
reich cultivirten Landes bildet. 
Die Conglomerate lagern in der nächsten Nähe von 
Bad Hall vollkommen horizontal, der Schlier dagegen zeigt 
durchwegs eine Neigung von 10—25 Graden. 
I11 den Conglomeraten, deren haselnuss- bis faust- 
grosse Geschiebe durch Kalk mit einander verkittet sind, 
finden sich keinerlei Versteinerungen, während in dem 
thonigen Mergel und in einem diesen eingebetteten bi¬ 
tuminösen Mergelkalke zahlreiche Ueberreste von Korallen¬ 
stöcken, Kalkröhren von Vermetus, Muschelschalen und 
Schneckenreste auftreten. 
Es ist somit zweifellos, dass die Conglomerate einer 
viel jüngeren Bildung angehören als der Schlier, der 
mariner Abstammung ist. Die Conglomerate sind die 
Träger der in der Umgebung von Bad Hall reichlich vor¬ 
kommenden Süsswasserquellen (atmosphärische Nieder¬ 
schläge füllen die Conglomeratschichten und ziehen sich bis 
zu dem für Wasser undurchlässigen Schlier, um auf dessen 
geneigten Flächen als Quellen zutage zu treten). Die 
Mineralquellen von Bad Hall entspringen dagegen in der 
vSchlierschichte, und zwar nach Ansicht einiger Geologen 
als aufsteigende Quellen (d. i. die Ausflussöffnung der 
unterirdischen Wasseransammlung, aus welcher die Salz¬ 
lager gespeist werden, ist tiefer gelegen als deren 
Wasserspiegel), nach Ansicht anderer Gelehrter aber als 
Quellen solcher Art, dass die Speisung der Lager durch 
Spalten des Schliers vom Tage aus geschehe, die Wassèr 
dort mineralisirt werden und durch den Druck des in die 
Spalten dringenden Grundwassers wieder gehoben werden.
	        
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