Volltext: Fremdenführer von Bad Hall in Oberösterreich

12 Geschichtliches über Bad Hall und Umgebung. 
der Gewehr-Fabrication (aller Systeme) steigt bis zu 
io.ooo Gewehren in der Woche. 
Steyr ist eine uralte Stadt und wird schon ino als 
solche genannt. Ein Stadtrecht erhielt sie im Jahre 1287 
von dem Habsburger Albrecht I. Das Schloss Steyr (die 
Stiraburg) wurde um das Jahr 985 erbaut und wird ur¬ 
kundlich zuerst zwischen 985 und 991 erwähnt. Schon 
zur Zeit der Ottokare, welche die Herrschaft Steyr bis 
1192 besassen, errang die Stadt Steyr durch die Eisen¬ 
industrie ihre-Blüte und Grösse. 
Dieser Industriezweig wurde von den Ottokaren durch 
verschiedene Privilegien besonders begünstigt. Das Schloss 
Steyr, ein ausgedehnter Prachtbau mit einer grossen An¬ 
zahl Zimmer und einem stattlichen Thurme, liegt maje¬ 
stätisch im Dreiecke auf einem Felsen, in der Mitte der 
Stadt am rechten Ufer der Steyer bei deren Mündung in die 
Enns. Das Schloss sammt den vielen Besitzungen gehört 
jetzt dem Grafen Franz Emeri eh Lamb erg. Ausser dem 
Rathhause am Hauptplatze sind noch mehrere andere, alte 
sehenswerte Häuser. Die Stadtpfarrkirche, zu Ehren der 
Heiligen Aegid und Koloman geweiht, ist ein ehrwürdiges 
Denkmal gothischen Stiles, in der Zeit von 1443—1522 
nach dem Modelle der Stephanskirche in Wien erbaut, und 
besitzt alte Glasmalereien in fünf Fenstern. 
Neben der Stadtpfarrkirche liegt die. Margarethen- 
kapell'e, in welcher sich das alte Hochaltarblatt der 
ersteren befindet, welches von Röselfeld gemalt wurde. 
Steyr ist der Geburtsort des Dichters Alois Blumauer 
(1755-—1798), des Mediciners Franz Schwediauer (1748— 
1824); des Geschichtschreibers Franz Pritz (1791 —1872), 
des Mechanikers Ferd. Redtenbacher ( 1809—1863) u- s* f« 
Der oberösterreichische Volksdichter Anton Schosser, 
geb. 1801 zu Riedelsbach bei Losenstein, gest. 1849, liegt 
auf dem Friedhofe in Steyr begraben. 
In der Nähe von Steyr ist das Pfarrdorf Garsten mit 
dem grossen Strafhause, welches früher ein Benedictiner- 
kloster war. Es wurde von Ottokar V. um das Jahr 1082 
regulären Canonikern, von Ottokar VI. 1107 aber Bene- 
dictinern aus Göttweih übergeben, welche es bis zu seiner 
Auflösung 1787 innehatten. Besonders sehenswert ist in
	        
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