Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Stille mit ihren hiehergebrachten Habseligkeiten (Büchern, 
Kelchen und Ornaten). In Langheim angekommen, wußten 
sie von dem armseligen Leben und den Entbehrungen in 
Slage so viel zu erzählen, daß die Bitten und Oer- 
sprechungen des Stiftes, die Mönche zur Umkehr zu be- 
wegen, erfolglos blieben. Ja, das Kloster Langheim 
verzichtete vollends auf den Besitz von „Maria Slag". 
Da gieng nun Chalchochus mit seinen Freunden 
zu Nathe*), woher er Geistliche für seine Stiftung nehmen 
sollte. Der Beschluss fiel endlich dahin aus, dieselbe dem 
damals aufblühenden Orden der prämonstratenser zu 
übergeben, welcher bereits in Osterhofen, nicht weit von 
Passau, zwischen Deckendorf und Dilshofen, eine An- 
siedlung hatte. 
Und damit diese neuen Ordensgeistlichen auch eine 
neue Wohnung bekämen, ließ Falkenstein an einem anderen, 
wahrscheinlich günstiger gelegenen Orte**) einlvohngebäude 
nebst einer Rirche aufführen und mit allem Nothdürftigen 
versehen; er vermehrte die Einkünfte um ein Merkliches — 
und so zogen die weißen Brüder, wie man die regulirten 
Chorherren des heil. Norbertus nannte, \2\8 in das der 
sel. Jungfrau Maria geweihte „Kloster Schlägel" ein, das 
sie nach mannigfachen tvechselfällen bis auf die Gegen- 
wart inne haben. 
■*) Unter diesen durfte gewiß der gleichnamige Anverwandte Falkensteins, der 
xassauer Domherr, sowie der Bischof lvolfker den Ausschlag gegeben haben. 
*#) Über den Standort des Listercienserklösterleins sind die Traditionen getheilt. 
Manche sind der Meinung, das erste Airchlein, welches Lhalhohus baute, wäre an 
Stelle des heutigen, auf einem Berge gelegenen Dorfes „Odenkirchen" in der Pfarre 
Ulrichsberg, eine Stunde vom Stifte entfernt, gestanden, und das für die jDrämon- 
stratenser erbaute, wäre das gegenwärtige „Maria Anger-Airchlein", neben dem 
heutigen Maierhof, gewesen; andere behaupten und damit stimmt wieder eine Uber- 
lieferung aus dem Lnde der ersten Hälfte des J(5. Jahrhunderts mit überein, daß eben 
an der Stelle des heutigen Maria Anger-Rirchleins das erste wahrscheinlich hölzerne 
Rlösterlein war.