Volltext: Mühlkreisbahn

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Gendarmeriepostens, einer Post- und Telegraphenstation, 
liegt auf einem Hügel im lieblichen Kesselthale, umrahmt 
von balsamen Harzwäldern am Zusammenflusse der großen 
und der kleinen, sogenannten „böhmischen" Mühel und dem 
Lanitzbache, einst von starken Mauern und zwei Festungs- 
thürmen umgeben, welch erstere in Wohnhäuser ver- 
wandelt und von welch letzteren der nordöstliche \866 ab¬ 
gebrochen wurde. 
Haslach betreibt heute noch Leinenerzeugung in großem 
Style und ziemlich schwungvollen Handel und ist dieser 
Ort mit seinen eisenhaltigen Bädern, dem besten Trinkwasser, 
der hübschen Umgebung, mit seinen guten Gasthäusern und 
freundlichen Einwohnern ein angenehmer Sommeraufenthalt 
für Städter geworden. 
Nebst der fünfclassigen Volksschule und einer Klein- 
kinderbewahranstalt besteht hier seit \882 eine neu ein¬ 
gerichtete k. k. Weberei-Fachschule. 
Das erste Augenmerk, wie bereits angedeutet, zieht 
der gewaltig starke, freistehende, einstige Wartthurm neben 
der Kirche an sich. Heute ist er Glockenthurm und Woh- 
nung des Wächters. 
Die Kirche ist ein hohes, langes, ehrwürdiges Ge- 
bäude neueren Styles mit 3 Altären, dem heiligen Nikolaus 
geweiht, welches bei Gelegenheit der Neudeckung im 3<*hre 
j(865 ein gothisches Sanktusthürmchen und unter dem 
Pfarrer Raimund Lengauer einen neuen Hochaltar erhielt. 
Man trifft hier Grabsteine von ^00 angefangen bis 
in die neueste Zeit. Der jetzige Friedhof wurde \8^6 
eröffnet. 
Schon im Jahre ^09 war Haslach eine Pfarrsiliale. Auf 
die Kirche bezügliche Urkunden sind aus dem 1[5+, J6. und \7. Jahr¬ 
hundert erhalten; sie stammen theils von den passauer Bischöfen, 
von den Herren von Rosenberg und den Landesfürsten, theils von 
privaten. Am J8. August \(q$2 wurde die psarre Haslach vom
	        
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