Volltext: Mühlkreisbahn

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„3um Hofcnberger" nicht zu übersehen — nach den 
Lackenhäusern zum Gasthaus gleichen Namens. — Nacht¬ 
quartier und gute Verpflegung. — 
„Mittagwärts von den drei Sesseln und dem Blöckensteine 
liegt eine Ortschaft, welche den Namen Lacken Haus er führt. 
Die Lackenhäuser aber liegen nicht beieinander, sondern auf einem 
sehr großen Raum zerstreut. 
Wie der Wald lange, weiche, polsterartige Erhöhungen oder 
sanfte Dachungen von sich hinabschiebt, auf denen entweder wieder 
Wald oder zerstückte Wäldchen, oder helle Matten, oder grünende 
Felder sind, so stehen auf solchen Matten, oder an einem Wäldchen, 
oder auf einem Hange die Däuser. Sie sind meist aus Holz und haben 
ein flaches Dach, auf welchem große Steine liegen. Manches hat 
ein Stückchen weiße Mauer. Sie sind also eigentliche Waldhäuser, 
wie man sie unter vielerlei Namen auf den Schwellungen und 
Dachungen an dem Walde längs seiner ganzen Ausdehnung bis 
gegen Lger hin findet. Die Lackenhäuser haben eine kleine Schule, 
aber keine Kirche. Ihre Pfarrkirche steht mittagwärts eine Stunde 
von ihrer Mitte entfernt auf der halben Höhe eines langen Berges 
und heißt Breitenberg. Lines der Lackenhäuser, fast das nördlichste, 
macht von allen übrigen eine Ausnahme. Gs ist ein fast schloss- 
ähnliches Gebäude aus einem Haupthause und einem Seitenflügel 
bestehend. Ls hat ein Stockwerk und noch Dachzimmer. Mathias 
Rosenberger, der durch Handel wohlhabend geworden war, hat es 
gegen das Jahr j(8i(8 erbaut. Lr ist auch der Wohlthäter und 
gewissermaßen der Vater der anderen Lackenhäuser geworden. Sein 
jüngster Sohn, Franz Laver Rosenberger, erbte das Anwesen, 
dehnte seine Geschäfte noch mehr aus und ward auch, wenn man 
so sagen darf, der patriach der Lackenhäuser. Lr zierte seine 
Wohnung mit schönen, meist altertümlichen Geräthen, einigen 
Bildern und wertvollen Büchern, und führte ein schönes Mädchen 
aus einem achtbaren Bürgershause Münchens als Gattin in seinen 
Wald, die jetzt die Mutter mehrerer lieber Rinder ist. Unter dem 
alten Rosenberger war das Haus auch ein Gasthaus. Franz baute 
ein eigenes stockhohes Gasthaus neben seinem brause, das er ver- 
pachtete, so auch die Feldwirtschaft und das Raufmannsgefchäft in 
den ebenerdigen Räumen seines Dauses und nur das obere Ge- 
schoß behielt er sich vor. Und so kommt er oft von Passau in sein 
Waldhaus und seine Gattin und ihre Rinder bringen jeden Sommer 
eine Zeit dort zu."
	        
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