Volltext: Hegels Leben, Werke und Lehre. [8. Band. Erster Theil] (8,1 / 1901)

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Die Lehre vom Wesen. 
sich vereinigen, so sind sie als Complexe ihrer Materien oder Stoffe 
nur deren äußere Vereinigung oder Sammlung, ein Zusammenhang, 
der in Wahrheit kein Zusammenhang ist. „Das Ding als dieses ist 
diese ihre bloß quantitative Beziehung, eine bloße Sammlung, das 
Auch derselben. Es besteht aus irgend einem Quantum von einem 
Stoffe, auch aus dem eines anderen, auch anderen; diesen Zusammen 
hang, keinen Zusammenhang zu haben, macht allein das Ding aus." 
Wenn von der vorhandenen Sammlung gewisse Stoffe ausscheiden 
oder durch andere ersetzt werden oder neue hinzutreten, so hört das 
Ding auf, dieses zu sein, und wird ein anderes: darin besteht die 
Veränderlichkeit und Veränderung der Dinge. Das Ding als die 
äußere Vereinigung der Stoffe muß so gedacht werden, daß die kleinsten 
Theile des einen in den kleinsten Poren des anderen gelagert sind, 
wozu die Annahme der Atome und des Leeren, der Molecüle und der 
leeren Zwischenräume oder Poren erforderlich und dienlich ist. „Wie 
die Poren (von den Poren im Organischen, denen des Holzes, der 
Haut ist nicht die Rede, sondern von denen in den sogenannten 
Materien, wie im Färbestoff, Wärmestoff u. s. f. oder in den Metallen, 
Krystallen u. dgl.) nicht in der Beobachtung ihre Bewährung haben, 
so ist auch die Materie selbst, ferner eine von ihr getrennte Form, 
zunächst das Ding und das Bestehen desselben aus Materien, oder daß 
es selbst besteht und nur Eigenschaften hat, Product des reflectirenden 
Verstandes, der, indem er beobachtet und das anzugeben vorgiebt, was 
er beobachtete, vielmehr eine Metaphysik hervorbringt, die nach allen 
Seiten Widerspruch ist, der ihm jedoch verborgen bleibt.'" 
Auf diese Weise können in einem Dinge beisammen sein chemische 
Stoffe, auch Wärmestoff (wie die damalige Physik noch sagte), auch so 
genannte magnetische und elektrische Materien u. s. f. Und wie die 
Physik zu den körperlichen Dingen, so verhält sich die Psychologie zur 
Seele, die als ein immaterielles, mit verschiedenen Eigenschaften und 
Kräften ausgerüstetes Ding gefaßt wird; diese Seelenkräfte verrichten 
jede ihr besonderes Geschäft und schließen einander aus, wie Gedächtniß, 
Einbildungskraft, Verstand, Wille u. s. f. 
Entweder also gilt das Ding als der Inhaber seiner Eigenschaften 
und diese als die Beziehungen, welche das Ding hat, oder es gilt als 
der Komplex seiner Eigenschaften und diese als die Materien, aus 
- Bd. IV. S. 138. — - Bd. VI. § 130. S. 259 u. 260.
	        
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