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Hegel als Hauslehrer in Bern. 
Liebe! Den 7. October 1791. V. A.ü!" Daß er bei dem weib 
lichen Geschlecht kein sonderliches Glück gehabt habe, berichtet die sehr 
glaubliche Tradition. Seine Schwester zwar erzählt, daß es sich um 
gekehrt verhalten und er „hier und da den Vorzug gegeben, aber keine 
Hoffnungen erregt habe"; doch diese Auffassung ist wohl mehr schwester 
lich als richtig. Bei seinen Aussichten und Plänen für die Zukunft 
konnte von Heirathsbewerbungen überhaupt keine Rede sein. 
In den Tagen, wo Fallot ihn als alten Mann dargestellt hatte, 
der gesenkten Hauptes auf Krücken einherschleicht, schreibt ihm Hölderlin 
die Worte des goetheschen Pylades ins Stammbuch: „Lust und Liebe 
sind die Fittiche zu großen Thaten. Symbolum. °Ev xai rcäv." 
Wahrhaft geflügelte Worte! 
Die Großthaten, welche auszuführen Hegel berufen war, hatten 
zwei Fittiche nöthig: die Liebe zur hellenischen Welt und die Lust 
zur Philosophie. Keiner seiner Freunde konnte die erste so beflügeln 
wie Hölderlin, keiner die zweite so wie Schelling. 
Zweites Capitel. 
Heget als Hauslehrer in Gern. 
I. Lebensplan und Wanderjahre. 
1. Die Hauslehrerperiode. 
Der Weg eines Württembergischen Theologen führt in der Regel 
vom Stift und der Candidatur durch das Vicariat zum Pfarramt. 
Ein solches Ziel aber hatte für unsern Hegel gar nichts Lockendes, da 
ihm bei seiner philosophischen Denkart das geistliche Pathos, bei seiner 
persönlichen langsamen und unbehülflichen Art die Gaben der geistlichen 
Beredsamkeit mangelten, er war und blieb «orator haud magnus». 
Daher faßte er für die Zukunft das philosophische Lehramt, für die 
Gegenwart und nächste Zeit die dazu nöthige wissenschaftliche und 
ökonomische Vorbereitung ins Auge, die sich mit der Stellung und 
Wirksamkeit eines Hauslehrers oder Hofmeisters am füglichsten ver 
einigen ließ. 
So nahm er den Weg, welchen vor ihm auch Kant und Fichte, 
nach und mit ihm Schelling, später Herbart gegangen waren. Wenn