Volltext: Hegels Leben, Werke und Lehre. [8. Band. Erster Theil] (8,1 / 1901)

Das gegenständliche Bewußtsein. 
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> Ebendas. S. 83. Vgl. dieses Werk oben S. 298 u. 299. 
oder als das, was sich als Eigenschaft bestimmen wird. Das Auf 
heben stellt seine wahrhaft gedoppelte Bedeutung dar, welche wir 
an dem Negativen gesehen haben; es ist ein Negiren und ein Auf 
bewahren zugleich; das Nichts als Nichts des Diesen bewahrt die 
Unmittelbarkeit auf und ist selbst sinnlich, aber eine allgemeine Un 
mittelbarkeit/" 
3. Das Thema und Problem der Wahrnehmung: die Einheit des Dinges und 
die Vielheit der Eigenschaften. Die Täuschung. 
Wie die sinnliche Gewißheit, so verhält sich auch das wahrnehmende 
Bewußtsein zu seinem Gegenstände empfangend und aufnehmend. Das 
Object erscheint ihm als gegeben, als das Hauptsächliche und Wesentliche, 
dagegen nebensächlich und unwesentlich, ob es gewußt wird oder nicht. 
Aber in der Art ihrer Gewißheit unterscheiden sich diese beiden Stufen 
des gegenständlichen Bewußtseins. Die erste ist ihres Gegenstandes, 
da derselbe etwas schlechthin Einzelnes ist, das aufgezeigt und demonstrirt 
werden kann, wie dieses Jetzt, dieses Hier u. s. f., unmittelbar 
gewiß, während die zweite, da ihr Gegenstand etwas Allgemeines und 
Vermitteltes, Eines und Vieles zugleich ist, der unmittelbaren Gewiß 
heit entbehrt und in ihren eigenen Augen der „Täuschung" aus 
gesetzt ist. Denn es fragt sich nicht bloß für uns, sondern für das 
wahrnehmende Bewußtsein selbst, was sein Gegenstand in Wahrheit 
ist und ob Einheit oder Vielheit oder beides zugleich? Setzen wir, 
das Wesen des Gegenstandes bestehe in einer Vielheit von Bestimmungen, 
so füllt seine Einheit in das wahrnehmende Bewußtsein; setzen wir, 
das Wesen des Gegenstandes bestehe in der Einheit des Dinges, so 
fällt die Vielheit der Eigenschaften in das wahrnehmende Bewußtsein; 
setzen wir endlich, das Wesen des Gegenstandes bestehe in beiden, in 
der Einheit des Dinges und in der Vielheit der Eigenschaften, so ent 
steht die Frage nach dem Wie oder nach der Art des Zusammenhangs. 
Da nun der Gegenstand die Hauptsache und das Wesentliche, 
sein Wahrgenommen- oder Gewußtwerden das Nebensächliche und Un 
wesentliche ist, so ist im ersten Fall die gegenständliche oder sachliche 
Einheit, im zweiten die gegenständliche oder sachliche Vielheit Schein 
und Täuschung. Oder, was dasselbe heißt: das wahrnehmende Bewußt-
	        
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