von 5ar?yna zum Jägerhaus Fagroda gerückt. Segen Abend wurde das Bataillon Hptm. Wünsch
nach Rudnik vorgezogen, wo auch die vom Regiment abgezweigte >. Kompagnie und die Ma-
schinengewehrabteilung I eintrafen. Schwere Granaten schlugen in den arg verwüsteten Ort ein
und bewiesen, daß man den Feind bei Ulanöw vor sich hatte.
Bei der 8. Division hatte die Yb. Brigade am 18. Funi vorerst die Linie Höhe 189 südwestlich
von Borowina—Höhe 172 im Revier Warcholg zu erreichen. 2n diesem Abschnitt war dem
3. Regiment der Teil von der Höhe 189 bis zur Straße Rowofielec—Warcholg zugewiesen. Links
schloß das Landjturmbataillon Rr. 27 an.
Schon um 3 Uhr früh wurde angetreten, um 5 Uhr früh war die anbefohlene Linie bezogen,
das I. Bataillon im östlichen, das II. im westlichen Stellungsteile. Die 8. und die 8. Kompagnie
wurden vorübergehend dem Kommandanten des Landsturmbataillons Ar. 27, Obst. Watterich,
unterstellt, dafür erhielt das 3. Regiment zwei Kompagnien dieses Bataillons überwiesen.
Der Vormarsch des 1. Regiments wurde am 18. Zuni um 4 Uhr früh in drei Kolonnen längs
der Walddurchfchläge, die nach Norden zogen, durchgeführt. Links vom 1. Regiment rückte das
Landsturmbataillon Ar. Z4, an dieses anschließend die deutsche 47. Reservedivision vor. Nach¬
richtenabteilungen unter Fhnr. Emödg und Reif, sowie Lt. Waitzendorfer meldeten, daß der
Feind den Walddurchschlag westlich des Fägerhauses von Warchotg besetzt halte und vorgescho¬
bene Posten bei der Kote 175 stünden.
Als der Regimentsadjutant Hptm. v. Raschin die Verbindung mit dem westlich des I. Regi¬
ments vorrückenden Landsturmbataillon Herstellen wollte, geriet er unversehens in einen Hinter¬
halt der Russen, konnte sich aber noch unverwundet aus der Affäre ziehen. Fwei seiner vier
Meldereiter fanden aber durch feindliche Kugeln den Heldentod.
2m Verlaufe des Tages besetzte das 1. Regiment die Linie des Querdurchschlages beiderseits
der Kote 172. Vorgeschobene Abteilungen schlugen vortastende Russenpatrouillen ab. Mit Ein¬
bruch der Dunkelheit wurden Sicherungsposten im Vorfeld ausgestellt und Aufklärungspatrouillen,
geführt von Lt. Waitzendorfer, Fhnr. Hafelmagr, Seidlmann und Kdt. Hans v. Rapp vorgesendet.
Bald entspann sich an der Kaiserjägerfront ein lebhafter Feuerkampf, der die ganze Nacht bis zum
Morgengrauen währte.
Das Rachrichtendelachement des 3. Regiments Oblt. Stolz wurde durch die Kompagnie
Lt. Kaiser abgelöst und rückte am 19. früh in die Hauptstellung ein. Oblt. Stolz brachte sehr gute
Nachrichten über den Feind. Er hatte mit seiner kleinen Abteilung alle vorfühlenden Russen¬
patrouillen zurllckgeworfen. Die Aufklärung besagte, daß die russische Stellung über Prztzdzel—
Borowina—Warcholg verlief. Sie war gut ausgebaut, durch starke Drahthindernisse geschützt
und man vermutete, daß der Feind am 19. aus dem San-Weichselwmkel heraus einen Borstotz
unternehmen werde, um feine ungünstige Lage zu verbessern.
Es galt also auf der Hut zu sein und die neue Kampflinie so zu verstärken, datz ein Angriff
auf ein unüberwindliches Hindernis prallte. Fuhrwerke mit Stacheldraht langten am 19. morgens
zum Ausbau der Stellung ein. Das in Rudnik als Divifionsreserve befindliche Bataillon Hptm.
Wünsch stellte in fleißiger Arbeit Tausende von Hindernispflöcken her, die in die Stellung geschafft
wurden. An Material war in den hochstämmigen Wäldern kein Mangel. Bald lag auch ein
drei- bis siebenfaches Drahthindernis vor der Kaiserjägerfront.
2n den Waldsiellungen bei Rudnik und bei Warcholg verblieben das 1., das 2. und das
3. Regiment bis zum 21. Funi, ohne in ein Gefecht verwickelt zu werden. Die neuen Kampfgräben
wurden ausgebaut und die Erkundung des Feindes eifrig betrieben. Wiederholt waren die Stel¬
lungen der Kaiserjäger das Fiel russischer Granaten. Die Nervosität der Russen kam
in häufigen Feuerüberfällen zum Ausdruck. Dies beeinträchtigte aber die Leute nicht allzu stark
in ihrer guten Stimmung, die ihren Höhepunkt erreichte, als die Kaiferjäger durch Honvsds
abgelöft wurden und die Nachricht von der Wiedereroberung Lembergs eintraf.
Durch den ständigen Bormarsch hatte sich die Front erheblich verkürzt, so daß größere Truppen-
mengen frei wurden und anderwärts Verwendung finden konnten. Da auch bei der 4. Armee
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