Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

regen Tätigkeit im Val bei Toneei wurde das Detachement des Lt. v. Fabrizü Mitte November 
1915 durch ein Detachement unter Oblt. Bernatz abgelöst und rückte wieder zur Streiskompagnie 
auf dem Monte Nozzolo ein. Der klugen Führung und der Umsicht des Lt. v. Fabrizü war es zu 
danken, daß das Nachrichtendetachement der Kaiferjäger in dieser Zeit säst gar keine Verluste zu 
beklagen hatte. 
Am 8. Dezember gab der Landsturm wegen der heftigen Artilleriebeschießung eine vor dem 
Monte Nozzolo gelegene Feldwache (Tinga) dem Feinde preis. Teile der Kaiferjäger-Streiskom- 
pagnie Nr. 5 unter Fhnr. Mellinger besetzten die geräumte Feldwache aufs neue und hielten 
sie trotz heftiger Artilleriebeschieszung und feindlicher Vorstöße. 
Tags darauf räumte der Landsturm nach schwerer Artilleriebeschieszung auch eine aus dem 
Ostgipfel des Monte Vies befindliche Vorstellung. Nun wurden drei Füge der Kaiferjäger- 
Streifkoiupagnie unter Oblt. Hausmann und die Maschinengewehrabteilung aus der Nozzolo- 
Stellung herausgezogen. Oblt. Hausmann erhielt den Befehl, den Monte Vier wieder zu neh¬ 
men. Trotz stärkster Artilleriebeschieszung gelang es den Kaiserjägern, noch bevor die Italiener 
den Berg erstiegen hatten, die Vorstellung wieder zu besetzen. 
Ununterbrochenes Artilleriefeuer aller Kaliber lag nun Tag und Nacht auf dem Monte Vies. 
Wiederholte Angriffe der Italiener, die am 11. Dezember bereits vier Alpinibataillone ein¬ 
gesetzt hatten, scheiterten an der Tapferkeit der braven Kaiferjäger. Da die Staliener aber die 
von der Kaiserjäger-Streifkonipagnie besetzte Vorstellung aus dem Monte Vies fast völlig ein¬ 
geschlossen halten, wurde dem Oblt. Hausmann der Befehl erteilt, in die Hauptstellung auf dem 
Monte Nozzolo zurückzugehen. Mittlerweile setzte die Artilleriebeschieszung aufs neue ein. Unter 
dem Schutze dieses Feuers stieg die italienische Infanterie fast von allen Seiten den Monte Vier 
empor. Aus der Ostkuppe vermochte Fgsf. Stock mit seinen Leuten drei mächtige Angriffe mit 
Handgranaten abzuwehren. Tine Kampfpause ausnützend, räumten die Kaiferjäger den Monte 
Vies, doch war ihnen der Rückweg in die Hauptstellung bereits durch den Feind verlegt. Den¬ 
noch vermochte die Kaiserjäger-Streifkompagnie noch am 11. abends unter dem Schutze der ein¬ 
brechenden Dunkelheit und unterstützt durch das wirkungsvolle Feuer einer Gebirgshaubitzbatterie 
des Abschnittes Riva im letzten Augenblicke der Umzingelung zu entgehen. Die Kompagnie ge¬ 
langte glücklich mit der Mafchinengewehrabteilung über den Monte Tadria nach Bondo und 
marschierte von dort wieder aus den großen Nozzolo. Oblt. Hausmann, Lt. v. Fabrizü, Lt. Wiesner, 
Fhnr. Mellinger, Objg. Tondin, Fgsf. Stock und Fg. Anton Fischer hatten sich bei diesen 
Kämpsen besonders hervorgetan. 
Die KaiferiLger-Streifkompagnie Nr. 1 unter Oblt. v. Hecht, die im Adamello-Gebiete den 
kleinen Nozzolo besetzt hielt, vermochte am 14. und am 15. Dezember 1915 wiederholte Angriffe 
der Italiener abzuwehren. Kaiserjägerpatrouillen durchstreiften in der Nacht zum 16. das Vor¬ 
feld, um den kleinen Nozzolo gegen feindliche Flankenangriffe zu schützen. Fgsf. Keil und Fg. Fischer 
brachten von diesen Streifungen Gefangene ein. Bei einem dieser nächtlichen Patrouillengänge 
wurden Fgsf. Keil und Fg. Peer durch eine Mine getötet, Fg. Schlatter wurde verwundet. 
Lt. v. Fabrizü und San.-Fhnr. Nachbauer rückten inzwischen mit einem Nachrichtendetachement 
wieder in das Val de! Toncei und lösten das Detachement des Oblt. Bernatz ab. Bei einem 
Patrouillengange wurde Fg. Otto Hämmerle verwundet. Fgsf. Karl Schertler trug den ver¬ 
wundeten Kameraden, obgleich von den Stalienern scharf verfolgt, durch das schwierige Gebirgs- 
gelände zurück. Leider erlag Fg. Hämmerle unterwegs feiner schweren Verwundung. 
Die einsetzenden reichlichen Schneesälle bereiteten in der zweiten Hälfte des Dezember 1915 
den Kämpsen im Adamello-Gebiete ein Tnde. Die in das Val dei Toncei abgezweigte Kaiserjäger- 
Nachrichtenabteilung wurde wegen Lawinengefahr und wegen der Unmöglichkeit sie zu verpfle¬ 
gen, einrückend gemacht. Sie besetzte zunächst an Stelle der aus der Front herausgezogenen Kai¬ 
serschützenkompagnie I I/II den Unterabschnitt auf dem Westhange des kleinen Nozzolo bis zum 
Werke Tariola und vereinigte sich schließlich am 50. Dezember mit der Streifkompagnie Nr. 5 
aus dem großen Nozzolo. Um diese Feit sielen die beiden Fugsführer Hieger und Schroll durch 
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