Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

geschlossenen, todesmutig kämpfenden und ausharrenden Besatzung der Höhe Trigonometer 15001). 
Die Beute über 30 Gefangene, 2 MG. und 1 Zl.W., sowie die große Anzahl der toten Feinde, 
speziell Offiziere, zeigt den glänzenden Erfolg des mit größter Tapferkeit und persönlicher Schneid 
geführten Gegenstoßes'). 
Lt. Hölzl erwarb sich die Goldene Tapferkeilsmedaille für Offiziere. 
Bei der Sturmunternehmung zeichneten sich die Häger Vitomino Gojo, Urban Degiorgio und 
Peter Lllinger, alle des 4. Regiments, besonders aus. 
Lturmunternehmung auf dem Monte di Talgari—Paffo della Lazza 
(14. September 1918) 
Unter Oberleitung des 2. Kaiserjäger-Brigade-Kommandons (Obst. v. Lustig-Prean) fand am 
14. September ein Stoßtruppunternehmen gegen die italienischen Stellungen im Kampfabschnitt 
Tampoluzzo auf dem Passo della Lazza statt. Tinbruch in die Stellung knapp beiderseits des 
Passes, Ausräumen der Gräben gegen den Sattel, Herstörungen, Einbringen von Gefangenen 
und Material sollte der 3weck der Unternehmung sein, die von Oblt. Ernst Pfützner geleitet 
wurde. Es standen ihm hiezu Teile der Sturmkompagnie K.H. 4, der Kampfmittel-Abteilung des 
Sturmbataillons und eine Sturmpatrouilie des Standschützen-Bataillons Enneberg zur Verfügung. 
Aus der Stellung hatten die Maschinengewehr-Kompagnien I und III (Hptm. Weiß) und der 
Snfanteriegeschütz-Hug des 4. Regiments sowie Artillerie mitzuwirken. Alle Angehörigen des 
Kaiferjägersturmbataillons hatten sich freiwillig zur Unternehmung gemeldet. Sie wurde mit grö߬ 
ter Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit durch alle Beteiligten vorbereitet und durchgeführt. 
Seit 8. September befanden sich die Sturmtrupps und Nahkampfmittel des Kaiferjägersturm- 
bataillons sowie die erwähnten Teile des 4. Regiments in der „Sektion 36/37“, Eastelli-Spitzen 
(südöstlich des Limone dei Laghi). Rach wiederholter Patrouillierung der Wege in die Aus¬ 
gangslage wurde der Anmarsch in der Nacht zum 14. September in drei Gruppen um 12 Uhr 20 
früh (von der „Feldwache 1004") angetreten. Die Schuhe der Mannschaft waren mit Sandsäcken, 
die Sprengröhren mit Tücher umwickelt; alle klappernden Ausrüstungsgegenftände waren teils 
zurückgelaffen (Gasmasken, Bajonette und zum Teil Drahtscheren), teils mit Lappen und 
Sandsäcken stoß- bzw. lärmsicher verpackt. Der Anmarsch ging lautlos bei allen Gruppen vor 
sich. Die Mannschaft gab im Bewußtsein, daß durch den geringsten Lärm der Gegner frühzeitig 
alarmiert und der Erfolg der Aktion dadurch in Frage gestellt wäre, ihr Bestes, um vollkommen 
geräuschlos an die Easa della Lazza heranzukommen. Tatsächlich hörte man von den nächsten 
Leuten schon kein Bewegungsgeräusch mehr. Begünstigt wurde dieses lautlose und ungesehene 
Vorwärtslasten durch die finstere Nacht und den Umstand, daß der größte Teil des Weges, 
besonders für die linke und mittlere Gruppe auf schmalen Steigen durch Wald mit sehr starkem 
Unterholze führte, das jedes Geräusch auffing. 
Die linke Gruppe unter dem Kommando des Oblt. Pfützner hatte an der einzig gangbaren 
Stelle die Tovo-Schlucht zu passieren, welche Stelle durch einen vorgeschobenen feindlichen Horch¬ 
posten gesperrt war. Da von der vollkommen lautlosen Beseitigung dieses Postens voraussichtlich 
der überraschende Einbruch in die italienische Stellung, mithin wesentlich das Gelingen des Unter¬ 
nehmens abhing, hatten sich schon vorher zwei Mann (Ptf. Silier, Hg. Feistenauer) freiwillig 
gemeldet, den Posten unauffällig unschädlich zu machen. Die zwei Mann schlichen voraus, im Bogen 
um den Posten herum und erstachen ihn von rückwärts. Die Gruppe gelangte zeitgerecht knapp 
in die Ausgangssituation, ungefähr 50 Schritte vor die Einbruchstelle. Die mittlere Gruppe 
(2 Sturmleute und 6 Standschützen) langte ebenso ruhig knapp ober Easa della Lazza an, die rechte 
Gruppe (Oblt. v. Hassenteufel) kam unmittelbar vor dieselbe. 3n der feindlichen Stellung sah und 
hörte man nicht die geringste Bewegung; es herrschte vollkommene Ruhe. 
tz Aus dem Belohnungsantrag für LI. Hölg entnommen. 
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