Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Die Italiener hielten das ganze Gelände hinter unserer Hauptstellung bis nach Gelve unter 
schwerstem Sperrfeuer, um das Heranziehen von Verstärkungen zu unterbinden. Um überhaupt 
in Lichtweite unserer Stellungen zu kommen, muhte man eine lange Strecke ganz offenes, abwärts 
gehendes und feindwärts vollkommen eingesehenes Gelände passieren. Mit sorgsamster Ausnützung 
der wenigen Deckungsmöglichkeiten, kam der III. Sturmzug mit nur vier Mann Verlusten (leichte 
Verwundungen durch Schrapnellseuer) durch die Sperrseuerzone. 
Oblt. v. Morelli entschlotz sich in Anbetracht des anhaltenden Artilleriefeuers und der ungün¬ 
stigen Sichtverhältnisse, geradewegs auf Garzano vorzugehen, da man ja bisher nur hatte erfahren 
können, daß um Garzano gekämpft wurde, infolge der unterbrochenen Verbindungen, hörte man 
nur widersprechende Alarmnachrichten aus der Kampfzone, man konnte aber auch infolge des 
Getöses des mächtigen Artilleriefeuers, das in und um Garzano wütete, keine infanteriftifchen 
Kampfhandlungen feststellen. Als der Lturmzug Morelli in Garzano einlangte, waren die Kämpfe 
bereits beendet, so datz nach mißlungenem feindlichen Durchbruch, das auf unseren Stellungen 
liegende italienische Artilleriefeuer als „Vergeltungsfeuer" anzusehen war. Ohne weitere Verluste 
kam der III. Sturmzug in den Kampfabschnitt des Verräters Oblt. Pivko, wo sich Oblt. v. Mo¬ 
relli sofort dem dort kommandierenden bosnischen Leutnant zur Säuberung des Vorfeldes zur 
Verfügung stellte. Der umsichtige, tapfere Offizier unterrichtete Morelli Uber den Verrat Pivkos, 
alle damit zusammenhängende Ereignisse und die gegenwärtige Lage. 
Oblt. v. Morelli und der Leutnant beschlossen, mit Einbruch der Dämmerung aus eigener Kraft 
die verlorene Zeldwachenlinie wieder in Besitz zu nehmen, doch kam inzwischen nachstehender Be¬ 
fehl, der die planmäßige Regelung der Aktion beinhaltete: 
„Zur Wiedergewinnung der Zeldwachenlinie Palua—Gastellari wird eine halbe 4. Sturm¬ 
kompagnie dem Obstlt. Ratiefta, die andere halbe Sturmkompagnie dem Mjr. Lacom zur Ver¬ 
fügung gestellt. Grstere ist nach Gaverna, letztere nach Garzano zu dirigieren." 
Diesem Befehle folgte gleich die Weisung des Kampfgruppenkommandos Gaverna: 
„1. Zur Wiedergewinnung der verloren gegangenen Zeldwachenlinie wurde den Kampfgruppen Garzano und Gaverna 
je eine x/2 Kompagnie des Sturmbataillons zugewiesen. Die Durchführung der Wiedergewinnung hat unter meinem 
Befehle nachstehendzu erfolgen: 
2. a) Lturmhalbkompagnie, Oblt. Wieser, unterstützt von den Sturmhalbzügen der 14. und 15. Kompagnie/3B. 4, 
hat die Feldwachen 5 und 2 der linken bosnisch-hereegowinischen Kompagnie, 
b) Lturmhalbkompagnie, Oblt. v. Morelli, unterstützt von einem Maschinengewehr der Kampfgruppe Garzano und 
zwei Patrouillen des bagr. Zägerbataillons, die Feldwache 1 der linken bosnisch-hercegowinischen Kompagnie und 
die Feldwachen 5 und 2 der rechten bosnisch-hercegowinischen Kompagnie wieder zu besetzen. 
Z. Bereitstellung. 
ad a) Zunächst der rechten Zlügelfeldwache des Snfanteriebataillons IV/4 bei Kote 525 um 8 Uhr 05 Min. nachm. 
ad b) Unterhalb des Zelsabsturzes am rechten Flügel der Kompagnie 15/4 um 7 Uhr 45 Min. nachm, des 
IS. Leptember 1917. 
4. Beginn der Vorrückung aus der Bereitstellung: 
ad a) Um S Uhr 20 nachm. 
ad b) Um S Uhr. 
Die Vorrückung hat nach den dem Sturmhalbkompagnie-Kommandanten mündlich und persönlich erteilten Wei¬ 
sungen zu erfolgen. 
5. Führer, welche die Aufstellungsplätze der Feldwachen genau kennen, find ad a) beim Kampfgruppenkommando 
Laverna sofort, ad b) beim Abschnittskommando Garzano Zunächst der Kirche) um 7 Uhr 15 nachm, vom Kampfgruppen- 
Kommando Garzano stelligzu machen. 
6. Gruppe a ist vom Kampfgruppen-Kommando Gaverna, Gruppe b vom Kampfgruppen-Kommando Garzano mit 
Ltacheldraht auszurüsten und mit reichlich Munition (durch die Unterstützungen fortzubringen) zu beteilen. 
7. Lt. Grnst des Snfanteriebataillons IV./4 stellt eine verstärkte Gelephonpatrouille mit zwei Stationen und 1 Kilo¬ 
meter Draht dem Oblt. Wieser bei. 
8. Bach Wiedergewinnung der Zeldwachenlinie sind die Unterstützungen spätestens zwei Stunden vor Gagesanbruch 
zu ihren Unterabteilungen einrückend zu machen. 
9. Die Ablösung der Sturmkompagnie durch eine andere ist für das Morgengrauen des 19. Leptember in Aussicht 
genommen. Diese Kompagnie wird vom Kampfgruppen-Kommando Gaverna nach Palua dirigiert werden und ist 
hinsichtlich der Ablösung von Oblt. Wieser anzuweisen. 
10. Artilleriemitwirkung nur über Anforderung der Lturmhalbkompagnie. 
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