Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Kampf den Mt. Zomo, muhte ihn aber wegen starker Gegenstöße wieder räumen. Lt. Lmil Kröll 
und Zhnr. Nikolaus Sladkg waren am Monte Zomo gefallen. 
Bei den Kämpfen um Gallio, um den Monte Longara und Monte Zomo zeichneten sich unter 
den vielen tapferen 2er Kaiserjägern ganz besonders aus: die Stabsoberjäger Anton Ostermann, 
Sgnaz Schwarz, Objg. Franz Sieger und die Zugsführer Hermann Rappolt, Franz Berauer, 
Anton Frank, Fohann Bitfchmann, sowie Utjg. Bertholomini Breitenberger. Alle Genannten 
wurden mit der Silbernen Tapferkeilsmedaille I. Klasse ausgezeichnet. 
Unter den obwaltenden schwierigen Verhältnissen entschloß sich das 11. Armeekommando, die 
seit einer Woche im winterlichen Gebirge bei stockendem Nachschub kämpfenden Truppen, die 
neben bedeutenden Kampfoerlusten auch erhebliche Standesabgänge infolge der Strapazen hatten, 
keiner weiteren ZermUrbung auszusetzen, sondern den Angriff gegen die Meletta erst nach plan- 
mäßiger Vorbereitung fortzusetzen. 
Am 17. November wurde das III. Bataillon des 2. Regiments aus ber Stellung auf dem Monte 
Zomo herausgezogen. An dessen Stelle trat bas III. Bataillon des 1. Regiments. Das Bataillon 
erhielt den Befehl, von weiteren Angriffen solange abzusehen, bis die überragende Meletta ge¬ 
fallen sei. Wohl aber lieh Obstlt. Swoboda die Front bis in die Gebüschwaldungen vorschieben, 
um gegebenenfalls angriffsbereit zu fein, und stellte durch die 11. Kompagnie die Verbindung mit 
dem I. Bataillon auf der T. Meletta di Gallio her. Hiebei erlitt diese Kompagnie schwere Verluste, 
die Lt. Oberhäuser und Fauland wurden verwundet. 
Während die Kämpfe um den Monte Zomo lobten, war das im Bereiche der 52. Division 
stehende I. Bataillon des 2. Regiments in der Stellung westlich von Asiago verblieben. Das 
II. Bataillon des 2. Regiments und das III. des 5. Regiments stand als Brigadereserve in dem 
zerschossenen Asiago. 
2n schweren Kämpfen um den Mt. Zomo, auf dem Meletta-Hang und auf der Meletta di Gallio. 
— 1. und 2. Regiment 
(17. bis 25. November) 
Die durch die vorübergehende Einstellung des Angriffes bei der 11. Armee entstandene Kampf¬ 
pause wurde durch heftige Gegenstöße des Feindes unterbrochen, der alles daran setzte, um seine 
westlich des Monte Meletta verlorenen Vorstellungen zurUckzuerobern. Dennoch bot sich Gelegen¬ 
heit, die am schwersten mitgenommenen Truppen (Snfanteriereglmenter Rr. 27 und 75 und das 
Landsturmbataillon Rr. 172) auf der Meletta di Gallio durch das 1. Regiment und das IV. und 
V. Bataillon des 2. Regiments abzulösen. 
Der Monte Meletta di Gallio ist ein langezogener, in der Richtung Nord-Süd verlaufender, 
ziemlich breiter Höhenrücken. Die Hänge sind stark bewaldet, der eigentliche drei Kilometer 
lange Rücken ist kahl. Tr beginnt mit dem Gipfel Kote 1677 im Norden, findet seine Fortsetzung 
Uber Tasera Meletta di Gallio. Bon hier neigt sich der Rücken ziemlich steil gegen Ronchi, wobei 
der Monte Zomo Kote 1265 eine auffallende RUckfallskuppe darstellt. Das schluchtartige Val 
Miela trennt den südlichen Teil des Rückens von dem rund 100 m höheren, zerklüfteten Haupt¬ 
kamm des Monte Meletta, der bis zu 1827 ra ansteigt. 
Die Kampflinie zog sich vom Monte Zomo durch den Wald zur Tasera Meletta di Gallio, 
dann zur Kote 1752 und weiter gegen die Malga Slapeur. Die Kämpfer lagen sich vielfach kaum 
100 Schritte gegenüber, zum Teil in unzusammenhängenden Schützenmulden, zum Teil in seichten 
Schützengräben. Der gefrorene, meist felsige Boden lieh weder Spaten noch Beilpicken eindrin- 
gen. Unterkünfte fehlten gänzlich. Der Feind stand in gut ausgebauten, teilweise überhöhenden 
Stellungen, welche durch starke Drahthindernisse geschützt waren. Tr verfügte über eine starke 
Feuerüberlegenheit durch die zahlreichen, versteckt eingebauten Maschinengewehre und Minen- 
werfer in der ersten Kampflinie, außerdem war der Meletta-Hauptkamm mit Gebirgsgeschützen 
18 Die Tiroler Kaiserjäger 
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