Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Der Monte Limone und das nördlich anschließende Tonezza-Plateau fallen steil gegen das 
Astico- und Rio Zreddo-Tal ab, die ihre Flanken begleiten. Die Südfront bildet der Limone- 
Kops, ein sich von Nord gegen Süd biskottenförmig erstreckender Doppelgipfel, dessen weit vor- 
sprmgende und höchste Erhebung gleichfalls steilzu einer Lerrasse nördlich Arsiero abfällt. Aus 
dieser steigen drei Felsen auf, der große, der kleine und der Rord-Laviojo, die wohl niedriger 
als der Monte Limone sind, doch die Aussicht in das Posinatal bei Arsiero verwehren. 
Obst. Tschan führte in dem den 2. Regiment zugewiesenen Abschnitt das „Gruppenkommando 
Limone". Drei Kompagnien des IV. Bataillons und das V. Bataillon besetzten den 6<X>0 Schritte 
langen westlichen Zelshang des Tonezza-Plateaus zwischen dem Orte Balle und dem Monte Li¬ 
mone, das III. Bataillon den Südrand des Plateaus mit dem Limonegipfel, eine Kompagnie 
die Oftflanke der Hochfläche. 
Die Italiener hielten gegenüber dem Limone-Gipfel die zwei niederen Felsen der Laviojo 
besetzt. Bon dort zog sich ihre Stellung ins Rio freddo bis Freghi hinauf gegen Sogli bianchi. 
Unterhalb der Felswände der Oftflanke des Tonezza-Plateaus standen italienische Feldwachen. 
Das Afticotal war bei Pedescala gesperrt. 
Die Stellungen waren von den abgelösten Rainern gut ausgebaut worden. Die Begeisterung 
der 2er Kaiserjäger war für die Stellung freilich dennoch nicht groß, denn sie halten unter der 
feindlichen Artilleriebeschießung schwer zu leiden und man mußte gleich Maulwürfen in den Ka¬ 
vernen Hausen. 
Die Ftaliener rüsteten am Fsonzo zum zehnten Ansturm und suchten durch ihre Tätigkeit an der 
Front bei Arsiero die Aufmerksamkeit abzulenken. 
Am 15. Mai fand in Folgaria im Beisein des Kaisers die Gedenkfeier des vorjährigen Durch¬ 
bruches statt. Deputationen der Kaiserjäger-Regimenter nahmen daran teil. Der 5. Division, 
in deren Verbände das 2. Regiment auf dem Monte Limone stand, wurde der Rame „Ldelweiß- 
divifion" verliehen. Am Nachmittag übersah Seine Majestät vom Passo del Vena alle Stellungen. 
Das 2. Regiment wieder im Verteidigungsabschnitte Laghibecken-Mt. Majo 
(Funi bis Oktober 1017) 
Anfangs Funi erfolgte die Ablösung des 2. Regiments (IV., V. und VI. Bataillon) vom 
Mt. Limone, die Rückkehr in den Verband der Kaiserjägerdivision und die neuerliche Stellung¬ 
nahme in der vorjährigen Stellung im Abschnitte Laghibecken—Mt. Majo. 
„Wo sich das Laghibecken zur Laghettoschlucht verengt — so beschreibt Oblt. Max Pfänner 
diesen Stellungsabschmtl des 2. Regiments — liegt malerisch zwischen Weingärten italienischer 
Kultur und Ldelkastanienwäldern eingebettet der Weiler Molino, der damals allerdings nur 
mehr aus Ruinen bestand. Den Kessel schließen steilabfallende Felswände, zwischen denen sich ein 
schmaler Pfad allmählig zum Plateau von Folgaria hinaufwindet. Wir befinden uns hier auf 
italienischem Boden und das liebliche Tal, das sich vor uns ausbreitet, weist auch schon ganz 
italienischen Lharakter auf. Die Berge, die es im Hintergründe abschließen, sind die letzten süd¬ 
lichen Ausläufer und der blaue Dunst dahinter verrät schon die Anfänge der oberitalienischen 
Ebene. Hier reichen sich zwei Vegetationen die Hand, an den unteren Hängen und im Talgrunde 
Reben und Kastanien, weiter oben Buchen und Obstbäume und bald kommen schon die Alpenrosen 
und Latschenfichten. Und nach diesen Gesichtspunkten könnte man auch die Stellungen der Bataillone 
einteilen: Das V. Bataillon als linkes Flügelbataillon auf dem Osthange steht mit seinen Haupt- 
Kräften in einem wunderschönen Kastanienhain und nur einzelne höherliegende, vorgeschobene Posten 
reichen bis in die Region der Alpenrosen. Das IV. Bataillon auf dem Westhang hat seine Gräben 
erst in Weingärten, dann dem Rande eines Buchenwäldchens entlang gezogen, um mit dem rechten 
Flügel am Majofuß bereits im Alpenrosen- und Fichtengestrüpp angelangt zu sein, während das 
III. Bataillon auf der kahlen Spitze des Mt. Majo den exponiertesten Punkt der Regimentsfront 
besetzt hält. Bor unseren Stellungen im Talgrunde liegt auf neutralem Boden das Wahrzeichen 
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