Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Nach den Ergebnissen der Patrouillengänge war auch die Tätigkeit der Italiener sehr rege. 
Sie richteten eisrigst ihre rückwärtigen Stellungen für den Winter her und räumten die vorderste 
Zeldwachenlinie, um sich aus dem jenseitigen Hange der Losmagon-Riederung festzusetzen. Vorne 
beließen sie nur Posten. Die geringe Sefechtstätigkeit erlaubte es, die rasch zufammengerafften 
und in die Kampffront geworfenen Reserven wieder herauszuziehen und die Verbände zu ordnen. 
Dies brachte einen steten Wechsel der Grabenbesatzungen mit sich. 
So traten an Stelle des halben XXII. Marschbataillons des 2. Regiments andere Truppen. 
Aber auch diese blieben nicht lange in Stellung. Sie wurden am 10. November durch zwei Marsch¬ 
kompagnien der Snfanterieregimenter Rr. 27 und 73 abgelöst, die am 1b. auf die Bataillone des 
3. Regiments aufgeteilt wurden. 
Bereits am 8. November war Lchneeflurm eingetreten, der mit kurzen Unterbrechungen bis 
gegen Weihnachten andauerte. Die Schneedecke nahm, alle Stellungen und Zugangswege über¬ 
deckend, verwehend, täglich zu, fo daß Mitte Dezember die Schneehöhe bereits 2 bis Z Meter 
erreicht hatte. Der Krankenabgang überwog den Verwundetenabgang bald beträchtlich. Die 
Die weihen Mauern wachsen. 
Arbeiten im ganzen Regimentsabschnitt beschränkten sich schließlich nur mehr auf ein unausge¬ 
setztes Ausschaufeln der Stellungsgräben und Unterkünfte. 
Am 21. November vernahmen die Zer Kaiserjäger die traurige Kunde von dem Ableben des 
greisen und allverehrten Obersten Kriegsherrn, des Kaisers und Königs Franz Zofeph I. 
Am 24. leistete das Regiment dem neuen Kaiser Karl IV. in der Stellung den Eid. 
Sn der Nacht zum 5. Dezember wütete ein Schneesturm, der alle Wege verschüttete und den 
Verpflegungszuschub vorübergehend ganz unmöglich machte. Line Lawine verschüttete die Unter¬ 
künfte des IV. Bataillonskommandos und der 13. Kompagnie. Ls dauerte Stunden bis die Ver¬ 
unglückten ausgefchaufelt werden konnten. Die 13. Kompagnie zählte vier Tote. Am 5. mußte 
diese Kompagnie zum Brigadekommando abrücken, um eine von einer Lawine verschüttete Brücken¬ 
baukompagnie zu reiten. Kaum hatte die 7. Kompagnie am nächsten Morgen wieder ihr Lager be¬ 
zogen, als sie selbst von einer niedergehenden Lawine begraben wurde. Von den aus den Schneemas¬ 
sen Ausgeschaufelten waren vier Zäger tot. Bald darauf brach ein neues Unglück herein. Line 
gewaltige, am 11. Dezember früh vom Ofthange des Lol Santo abrollende Lawine verfchüttste 
die Küche der 15. Kompagnie, alle Unterkünfte der 13. Kompagnie und der Skikompagnie 48. 
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