Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

11. Kompagnie: 
Oblt. Karl Zrh. v. Geusau, 
Lt. Karl Schmidt, 
Lt. Ludwig Nometh, 
Lt. Zosef Schuhmacher, 
Lt. Popper, 
Lt. Alarich Obrist, 
Kdt.-Asp. Theodor Pawlik, 
Kdt.-Asp. Amadeus Simath. 
12. Kompagnie: 
Lt. Wladimir Stiasnd, 
LI. Rudolf. 
Lt. Johann Dutka, 
Lt. Rudolf Walter. 
Lt. Rudolf Seliger, 
Lt. Dr. Eduard Uhlik, 
Zhnr. Prantner, 
Kdt.-Afp. Fischer, 
San.-Zhnr. Scharfftetter. 
Maschinengewehrabteilung III: 
Oblt. Rudolf Gatzner, Lt. Karl Zahn, 
Lt. Fohann Gröbmer. 
Am 28. Oktober wurde das III. Bataillon in feiner Stellung durch das II. Bataillon ab- 
gelöft. Sn den nächsten Tagen traten neue Schneefälle ein, die die Aufräumungsarbeiten auf der 
Walstatt des Pasubio sehr behinderten. Scharfschützen- und Maschinengewehrfeuer störten fort¬ 
während die Stellungsarbeiten. Eine neue elektro-pneumatische Bohrmaschine langte auf der 
Pasubioplatte ein und trat in Tätigkeit. Smmer mehr machte sich der Mangel an Unterständen 
fühlbar. Die Kavernen boten gegen die winterliche Kälte keinen Schutz, trotz des Schwarmofens 
blieben sie kalt und nah und waren von beitzendem Rauch erfüllt. Um die Mitte Rovember be¬ 
gann man mit der Errichtung von Schwarmunterständen auf der Pasubioplatte, die aber bald 
den wilden Schneestürmen zum Opfer fielen. 
Am 14. November erfolgte wieder die Ablösung des in Stellung befindlichen II. Bataillons 
durch das III. Bataillon. Anhaltende Schneeftürme, vermischt mit Hagel und Regen, dauerten 
vom 18. bis zum 21. November fast Tag und Nacht an. Am 21. abends entlud sich ein regel¬ 
rechtes Gewitter. Hagelkörner wirbelten durch die Luft, grelle Blitze zuckten durch die stockfin¬ 
stere Rächt, der Donner rollte ununterbrochen. Der naffe, schon mehrere Meter hohe Schnee 
begann sich von den Hängen zu lösen und verursachte Lawinenstürze. Unweit des Regiments¬ 
kommandos wurde ein Unterstand von einer Lawine verschüttet, wobei 9 Männer der 7. Kom¬ 
pagnie den Tod fanden und 29 Männer, mehr oder minder verletzt, geborgen wurden. Die 
unmittelbar unter dem Dache Aufgefundenen waren fast alle tot, während die tieferliegenden, 
zwar verletzt und halb erstickt, mit Wiederbelebungsversuchen noch gerettet werden konnten. 
Mit durchbissenen Lippen, verzerrten Gefichtszügen, von Fingernägeln durchbohrten Handflächen, 
lagen die Opfer der Katastrophe vor ihren Kameraden. Eine kaum vier Meter tiefe Schneemasfe 
hatte das Unheil angerichtet. Während der schwierigen Bergungsarbeiten dauerte das Unwetter 
in unverminderter Stärke an. Sm Schnee völlig versinkend, im heulenden Sturm bis auf die Haut 
durchnätzt, ständig von neuen Lawinen bedroht, nirgends ein Plätzchen, wo man sich wärmen 
konnte, dennoch hielten die Fäger ans, um die Borschütteten in rastloser Arbeit freizumachen. 
6n den Stellungen waren Kampfgraben und Drahthindernisse unter den Schneemassen ver¬ 
schwunden. Unausgesetztes Ausschaufeln der Stellungen und Unterstände beschäftigte die Besatzung 
Tag und Nacht, angesichts der ständigen Verwehungen eine Sisyphusarbeit. Der Berpflegszuschub 
stockte. Die Vorräte aus den Höhendepots mutzten herangezogen werden, Zwieback und Kon¬ 
servenfleisch wurden zur täglichen Nahrung. Der Mangel an Unterständen, insbesondere auf der 
Pasubio-Platte, der Mangel an Brennholz und das Unwetter führten zu zahlreichen Erkran¬ 
kungen. So war z. B. der Stand des II. Bataillons vom 1. bis zum 27. November von 944 Mann 
(Verpflegsstand) auf 830 Mann gesunken, hievon waren 12 gefallen oder durch Lawinen ver¬ 
schüttet, 19 als Verwundete und 83 als Kranke abgegangen. Die übrigen Bataillone wiesen 
ähnliche starke Abgänge auf. 
14 Die Tiroler Kaiserjäger 
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