Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Auf dem linken Flügel des 3. Regiments wurde die aus den Kavernen in die Stellung eilende 
3. Kompagnie, Oblt. Hofbauer, von italienischen Maschinengewehren und Schützen, die sich in den 
Felswänden des Pafubio festgesetzt hatten, unter Feuer genommen. Nur ein Lei! erreichte den 
Kampfgraben und wurde dort von der feindlichen Übermacht im Handgemenge niedergemacht. Der 
Reft eilte in die Kaverne zurück und leistete hier bis zum Abend Widerstand. Hier wirkte auch 
StObjg. Kartualler, dessen Maschinengewehr durch einen Minenvolltresser vernichtet worden war, 
durch Zeuerabgabe gegen den italienischen Angriff und hielt mit anerkennenswerter Tapferkeit bis 
abends stand. Das in diesem Stellungsteil postierte önsanteriegeschütz feuerte bis nach dem Lm- 
bruch der Italiener und wurde dann unbrauchbar gemacht. Der kommandierende £t. Max Huger 
erlitt den Heldentod. 
So war der südliche Teil der Tosmagon-Stellung nach dem Mißlingen der Gegenstöße der 
wenigen, zur Hand befindlichen Reserven bis zum Abend des ersten Kampftages im festen Besitze 
des Feindes. Die in den Kavernen verbliebenen Verwundeten fielen in die Gewalt der Italiener, 
darunter auch Lt. Schottola, der sich während des Gefechtes durch besondere Tapferkeit ausge¬ 
zeichnet hatte. Das I. Bataillon und die Regimentspionierabteilung hatten bis zum Abend einen 
Verlust von 22 Offizieren und 453 Mann zu beklagen. 
Während der Nacht zum 10. Oktober versuchte das herbeigeeilte II. Bataillon, Hptm. Pfrog- 
ner, im Gegenstoß die verlorenen Ltellungsteile zurückzuerobern. Doch alle Bemühungen des 
tapferen Bataillonskommandanten Hptm. Pfrogner und anderer Offiziere waren vergeblich. Die 
schwachen Kräfte konnten nicht völlig durchdringen, zumal das schwierige Gelände bei Nacht 
stellenweise nicht zu übersehen war. Obst. Fischer v. See mußte in den Morgenstunden des 10. Ok¬ 
tober den schweren Lntschluß fassen, die Losmagonstellung auszugeben und die Front auf den 
Roiterücken zurückzunehmen. 
Linzelheiteu über den Gegenangriff der Gruppe Hptm. Pfrogner und die Räumung des 
Losmagon am 10. Oktober schildert die Regimeutsgeschichte des 3. Regiments: 
„Als der Negimentskommandant Obst. Fischer v. See sich am 9. nachmittags entschlossen hatte, 
mit dem II. Bataillon den verlorengegangenen Stellungsteil wiederzugewinnen, gab er dem 
Bataillonskommandanten, Hptm. Pfrogner, den Befehl zum Gegenangriff. Als die 6. Kompagnie 
vom Roiterücken zur Losmagon-Mulde abftieg, stieß sie auf die Reste der aus der ersten Stellung 
zurückkehrenden Kompagnien Oblt. Kaiser und Hosbauer, ferner aus einige Leute der Kompagnie 
Oblt. Stolz. Aus ihnen wurde eine schwache Kompagnie gebildet und unter Kommando des 
Oblt. Kaiser gestellt. 
Die nunmehr zur Verfügung stehenden Kräfte gruppierte Hptm Pfrogner folgend: Gin. Hug 
der 5. Kompagnie unter Lt. Wenzel znr Deckung des längs des Roiterückens laufenden Weges. 
Oblt. Kaiser hatte mit seiner kombinierten Kompagnie in der Tosmagon-Mulde vorzurücken. 
Hptm. Pfrogner selbst führte die 5. und die 8. Kompagnie längs des Tosmagon-Steilabfalles vor. 
Der Beginn des Angriffes war auf 12 Uhr Mitternacht angesetzt. 
Als die Kolonne Hptm. Pfrogner aus der Mulde auf den Tosmagon-Rücken aufsteigend auf 
dem linken Flügel des Negimentsabschnittes eintraf, erhielt sie durch den Kommandanten der 
4. Kompagnie, Oblt. Albrecht, die Bestätigung, daß Stellungsteile der 4. Kompagnie in den Hän¬ 
den der Italiener feien. Hptm. Pfrogner entschloß sich daher vorerst, diese wieder in Besitz zu 
nehmen und nachher den Vorstoß gegen den früheren Stellungsteil der 2. und 1. Kompagnie 
(Mitte des I. Bataillons) durchzuführen. Hiezu wies er die 5. Kompagnie, Hptm. Kirpal, mit 
dem rechten Flügel längs des Steilabfalles, die 8., Lt. Urbanek, in das Staffelverhältnis links 
von dieser. 
Die 5. Kompagnie vermochte die verlorengegangenen Stützpunkte der 4. Kompagnie zurück¬ 
zuerobern und auch in einen Teil der früheren Stellung der 2. Kompagnie einzudringen. Der der 
italienischen Sandsackstellung gegenüberliegende Teil des alten Kampsgrabens wurde zweimal 
gestürmt, konnte jedoch nicht genommen werden, da die Angriffe im Maschinengewehrfeuer der 
Italiener zusammenbrachen. Die 5. Kompagnie mußte schließlich etwa 100 Schritte gegenüber der 
Sandsackstellung den Feuerkamps ausnehmen. An sie schloß sich links die 8. Kompagnie an, der 
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