Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

stellung dem Feinde wieder zu entreißen. Oblt. Legelhofer stürme bei der Erkundung des ita¬ 
lienischen Zelsennestes ab. Er wurde schwer verletzt zurückgetragen. Am 21. Fuli nachmittags 
erstiegen 15 Zäger, geführt von Fhnr. HUckl'), die Felswand, verjagten die Italiener aus der 
Zelfenstellung und drangen hieraus noch in eine feindliche Landsackstellung ein. 
Gegen den Monte Majo waren die Ltaliener indischen am 18. Zuli in den Mit¬ 
tagsstunden nach heftigstem Massenfeuer ihrer Artillerie und ihrer Minenwerfer mit star¬ 
ken Kräften zum Angriff geschritten. Zweimal abgeschlagen, wiederholten sie den Ansturm 
iura drittenmal; unter dem treffsicheren Feuer der Kaiserjäger (4. Regiment und II. Bataillon, 
Hptm. Pfrogner, des 3. Regiments) mutzte der Feind, der hier schwere Verluste erlitt, in seine 
Ausgangsstellungen zurückgehen. Lin letztes Mal versuchten die Italiener am 20. Zuli, in dichtem 
Nebel die Stellungen des 4. Regiments auf dem Borcolapatz zu überrennen, aber auch dieses 
Unternehmen scheiterte an der Wachsamkeit des Verteidigers. 
Ln den folgenden Lagen räumte der Feind feine Lturmstellungen und setzte seine Linien, 
besonders vor dem Verteidigungsabfchnllt des 2. Regiments im Laghibecken, kilometerweit von 
der Abwehrfront der 8. Division ab. Die Borcola-Offensive war aufgegeben. Das III. Bataillon 
der 2er Kaiferjäger löste am 28. Zuli das im Befehlsbereiche der 180. Brigade in der Laghi- 
ftellung beiderseits des Eampoluzzotales befindliche X. Bataillon des Lnfanterieregiments Ar. 59 
ab. Das I. Bataillon des Lnfanterieregiments Ar. 14 trat am Mt. Majo an Stelle des II. Ba¬ 
taillons der 3er Kaiferjäger, das nach Piazza zur Erholung zurückgenommen wurde und erst am 
10. August im Losmagon-Roiteabschnitt mit dem Z. Regiment wieder vereinigt wurde. 
Lm Pasubioabschnitt hatten die Ltaliener während der Borcolaschlacht das 1. und das 5. Re¬ 
giment nicht ernstlich angegriffen. Unterhalb der Pasubioplatte, am oberen Ende der Eosmagon- 
Mulde, lagen die Ltaliener jedoch in einer Sandsackstellung dem linken Flügel des Z. Regiments 
nur auf etwa 20 Schritte gegenüber. Zweimal, am 17. Zuli und am 9. August, versuchten die 
3er Kaiferjäger (2. Kompagnie, Oblt. Dr. Roth) den Feind aus dieser Stellung zu vertreiben. 
Am 9. August gelang es, in die feindliche Stellung einzudringen, aber schweres Minenfeuer ver¬ 
nichtete die Besatzung und die Stellung wurde wieder von den Ltalienern besetzt. 
Bei dem zweiten Unternehmen der 5er Kaiferjäger am 9. August waren gefallen: die Fähnriche 
Theodor Ballazza, Zosef Lllinger und Kdt. Hans Hoenig; verwundet wurden: die Kadett-Aspiran¬ 
ten Streif, Scheidl, Hinterlechner, Ebner (gestorben), Stöcker (vermitzt); 58 Zäger waren gefallen, 
126 verwundet und 25 vermitzt (wahrscheinlich auch gefallen). 
Abgesehen von diesen beiden Unternehmungen gab es im ganzen Abschnitte des 1. und des 
3. Regiments fortwährend Plänkeleien, überdies lag Lag für Lag schweres Feuer auf den 
Stellungen und im Gelände dahinter. Dabei mutzte Tag und Nacht gearbeitet werden, um die 
Stellung verteidigungsfähig zu machen. Die ständige Verstärkung der italienischen Artillerie lietz 
einen baldigen Angriff erwarten. 
Die Kaiferjäger an der Liidoslfront Tirols 
(Mai bis November 1916) 
Zu der Zeit, als die 8. Division im Verbände des k. u. k. XX. Korps und der 11. Armee 
in SUdtirol zum Angriff schritt, waren das I. Bataillon, Hptm. Ritt. v. Groller, des 2. und das 
III. Bataillon, Hptm. Skrem (vom 7. Zuni an Hptm. Lgmuth). des 5. Regiments im Ragon V 
(Komb. Division Pustertal, FML. Ludwig Soiginger), an der Dolomitenfront verblieben. 
Ein seltenes Spiel des Zufalls wollte es, datz in dem Augenblicke, als die Verteidiger der 
Dolomiten Milte Mai Feuerüberfälle und Scheinunternehmungen durchführten, um den Feind 
über die Richtung des Hauptangriffes aus SUdtirol zu täuschen, die Staliener gerade die Ende 
April unterbrochenen Angriffe erneuerten. Zhre Angriffsziele waren die Stellungen vom Eol 
di Rode bis zum Settfass. 
I) Zhnr. Dr. Walter HUckl wurde für diese Waffentat mit der Goldenen Gapferkeitsmedaille ausgezeichnet. 
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