Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

durch Artilleriefeuer aufgehalten worden — in der Mulde nördlich des Berges ein. Feindliche 
Lruppeuanfammlungen auf der P. Lampedello und auf dem Monte Eiove liehen Gegenstöße der 
Italiener erwarten. Arlilleriefeuer fchlug aus der Richtung des Monte Rione, Monte Baccarezze 
und Summano herüber. Die Kaiferjäger erlitten Verluste. Dank der trefflichen Unterstützung 
durch unfere Artillerie kamen die feindlichen Gegenstöße nicht recht zur Entwicklung. 
Das II. Bataillon hatte am 30. Mai 8 Tote und 30 Verwundete, darunter Li. Reidler und 
Zhnr. Humerzu beklagen. 
Das III. Bataillon und das halbe I. Bataillon des 1. Regiments hatten am 30. den Rücken, 
der sich von der Priaforä gegen Westen dahinsteht, besetzt. Der Rest des I. Bataillons war dem 
2. Regiment unterstellt' das auf dem Westflügel der 8. Division Uber die Pofina gegen den Monte 
Spin angriff. 
Am 30. Mai gab das XX. Korpskommando am späten Abend der 8. Division den Auftrag, 
den Monte Priaforn zu halten, die westliche Flanke der über die Pofina gegen den Monte 
Summauo und den Monte Rozzo Eovole angefetzten 3. Division zu decken und den Feind Mischen 
Ressi und Fusine zurückzuwerfen. Alle Angriffe waren artilleristisch gründlichst vorzubereiten. 
Die Kaiferjäger in den Kämpfen bei Pofina und um den Alt. Liove 
(31. Mai bis 13. Funi 1910) 
Die Angriffskämpfe des 2. Regiments 
2n der Nacht zum 31. Mai hatte ein heftiger Gewitterregen eingesetzt, der die Streiter in der 
Lchwarmlinie vollständig durchnäßte. Hungernd und vor Kälte sttternd erwartete jeder sehn¬ 
süchtig den Morgen. Kaum aber brach sich die wärmende Sonne durch, da begann das Feuer der 
italienischen Artillerie mit solcher Stärke, daß ganze Steinlawinen niedergingen. Wer es wagte, 
den Kopf zu riskieren, dem bot sich vom Mt. Priaforä eine wundersame Fernsicht. 2m Osten 
lag tief unten Arsiero, das von den 21alienern soeben in Brand geschossen wurde. Darüber hinaus 
schweifte der Blick über die Sieben Gemeinden, wo feine Rauchwölkchen die kämpfenden Linien 
anzeigten. Süüostwärts, draußen in der venetianifchen Ebene, dem Hiel unserer Wünsche, sah man 
Vicenza und weiter am Horizont Padua. 
Wenige hundert Schritte gegenüber den Kaiferjägerfchwarmlinien stand der Feind auf dem 
Mt. Eiove und Mt. Eogolo, reichlich ausgerüstet mit Maschinengewehren und Geschützen aller 
Kaliber und mit der Absicht, hartnäckigen Widerstand zu leisten. Seine Hauptverteidigungslinie 
zog sich vom Monte Eiove, über den P. Lampedello, Monte Baccarezze, Monte Rione, Monte 
Eogolo, Monte Spin zum Monte Alba am Nordrand der Hochfläche des Novegno dahin. 
Das 2. Regiment hatte am 31. Mai den Feind aus dem Raume Resst—Fusine ?u verdrängen, 
das III. Bataillon des 1. Regiments diesen Angriff milzumachen. Es standen an diesem Tage 
morgens das III. und das IV. Bataillon des 2. Regiments in der bisherigen Hauptwiderstands- 
linie, in den Felsen des Monte Majo und östlich davon bis zur Kapelle 709 und auf dem Sella- 
Sattel. Kleinere Abteilungen des IV. Bataillons waren bis südlich des Postua-Baches bei Ressi 
vorgeschoben. Das V. und das VI. Bataillon waren Brigadereferve in Molino und wurden im 
Laufe des Vormittags bis hinter den Sellarücken vorgezogen. Ein Überschreiten dieses Höhen¬ 
rückens war während des Tages mit Rücksicht auf die feindliche Artillerie nicht ratsam. 
Der Angriffsplan des Obstlt. Tfchan ging dahin, mit dem III. Bataillon und dem halben 
V. unter der Führung des Hptm. Tuma Uber Eostamala und mit dem IV. Bataillon und dem 
halben VI. unter Obstlt. v. Eordier Uber Reffi, links gegen den Westabfall der Felsenrippe Perlona 
und rechts durch die bewaldete Schlucht westlich von Ressi vorbei in der Richtung auf Paoli 
vorzustoßen und die dort befindlichen zahlreichen Stützpunkte der 2taliener zu erobern. 
2n Anbetracht der zahlreichen und sehr geschickt angelegten feindlichen Stützpunkte und der 
Schwierigkeit und Unübersichtlichkeit des Geländes mußten alle Einzelheiten des Angriffes genau 
12 Die Tiroler Kaiferjäger 
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