Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

sehr vielen Stellen Leute aus die Brustwehren stiegen und, alle Gefahr mißachtend, mit lebhaften 
Gebärden dem überwältigenden Gindruck des Geschauten Ausdruck gaben. Die kriegsgehärteten 
Veteranen mochten sich an den vor einem Fahr erfolgten Durchbruch von Gorlice-Tarnow er¬ 
innern. 
Um l0 Uhr vormittags überschritten Vortrupps des Z. Regiments die in der Nacht durch 
Sappeure geöffneten Drahthindernisse. Bleich und verstört, mit erhobenen Händen, kamen ihnen 
Gruppen von Italienern entgegen, die offenbar den Zeitpunkt verpaßt hatten, um aus den Vor¬ 
gräben in die Hauptstellung auf der Gosta d'Agra furückfugehen, über die jetzt schwerer Gisenhagel 
hinfegte. Diese, vor dem linken Zlügel der 8. Division gelegene Höhe war das Ziel des Z. Regi¬ 
ments. Schon um 10 Uhr vormittags nahmen Teile des I. Bataillons, Hptm. Oreste Galdini, die 
italienischen Gräben auf der Malga Pioverna in Besitz. Zu Mittag erreichten auch die Kom¬ 
pagnien des IV. Bataillons, Hptm. Adalbert de Zalag, weiter links die Kompagnien des II. Ba¬ 
taillons, Mjr. Leo Wiesinger, die italienischen Borgräben. 
Einzelheiten Uber die Kämpfe des II. Bataillons schildert GM. Schemfil in der Geschichte 
des Z. Regiments: 
„Der Angriff begann mit der 5. und 8. Kompagnie in Zeuerlinie, mit der 7. als Bataillons¬ 
reserve, die 8. war bei der Regimentsreserve eingeteilt. Bald aber stellte sich dem rechten Zlügel 
Wv 
Blick von Cornetfo auf den Angriffsraum des 3. Regiments am 15. Mai 1916. (Skizze von Hptm. v. Bouvard.) 
der 8. Kompagnie und dem linken Zlügel des IV. Bataillons ein neues starkes Hindernis in Gestalt 
einer mit etwa 200 Italienern besetzten Stellung und eines steinernen Blockhauses, das mit 
Maschinengewehren und Minenwerfern armiert war, entgegen. Die Vorrückung durfte jedoch 
deshalb nicht stecken bleiben. Das Blockhaus wurde vorerst von vier Maschinengewehren unter 
Feuer genommen, unter deren Schutze die 7. Kompagnie in einer Entfernung von etwa 200 Schrit¬ 
ten fugsweise das Val Zondo übersetzte. Sie erhielt zwar während des Überschreitens der Talsohle 
starkes Maschinengewehr- und Minenwerferfeuer, drang aber doch bald in die gegenüberliegende 
italienische Stellung ein und entwaffnete die Besatzung. 
Die anderen zwei Züge der 7. Kompagnie rückten hierauf über das Tal nach und erhielten 
den Auftrag, die Stellung mit dem Blockhaus anzugreifen, es auszuheben und fo dem IV. Ba¬ 
taillon das Vorwärtskommen zu erleichtern. Diesen Auftrag führte der junge tapfere Lt. Pattag 
rasch und schneidig durch. An der Spitze der beiden Züge der 7. Kompagnie erstürmte er die 
feindliche Stellung, rollte fie auf, stürfte sich von rückwärts auf das Blockhaus und nahm dasselbe 
im Handgemenge. Bei diesem Sturme konnte auch StObjg. Tomaselli der 5. Kompagnie mit 
seinem Zuge hervorragend Mitwirken." 
Während dieser Vorgänge beim II. Bataillon hatte das I. Bataillon bereits auf der 
Höhe 1778 Zuß gefaßt, überall waren die Reserven eng angeschlossen. Gegen 3 Uhr nachmittags 
näherte sich das 3. Kaiserjägerregiment der Tosta d'Agra. Die Zeuerwalfe der Artillerie rollte 
vor ihm her und zermalmte den Zeind. Wenig und meist ?ii hoch schossen die italienischen Batte- 
180
	        
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