Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

6. und 8. Kompagnie und zwei Maschinengewehrabteilungen des 3. Regiments, zwei Radfahrer¬ 
kompagnien und einer Maschinengewehrabteilung des Infanterieregiments Rr. 89 zusammen. 
Heftiges Unwetter unterband bis zum 17. November jede Gefechtstätigkeit. Als aber der 
Sturm nachließ und die Italiener ihre Infanterie -und Artillerietätigkeit auf die Lol di Lana- 
Stellungen wieder eröffneten, wurde auch die Lief-Sattelftellung stark in Mitleidenschaft gezogen. 
Feindliche Patrouillen muhten abgewehrt und die Schäden an der Stellung, die durch das an¬ 
dauernde Artilleriefeuer entstanden waren, ausgebessert werden. Kaiferjägerpalrouillen streiften 
das Vorgelände ab und sammelten das von den Italienern zurückgelassene Kriegsmaterial. 
Am 24. November besuchte der Armeeoberkommandant, Se. k. und k. Hoheit FM. Erzherzog 
Friedrich die Dolomitenfront. Schon am 22. November war die 6. Kompagnie des 3. Regiments, 
die sich in den Oktoberkämpfen um den Lol di Lana hervorragend tapfer geschlagen hatte, nach 
Lorvara abgegangen, mit ihr Hptm. Lgmuth, der heldenmütige Verteidiger des heißumstrittenen 
Berges. Außerdem stellte jedes Bataillon Abordnungen. Nach der Snfpizierung dekorierte der 
Armeeoberkommandant eine große Anzahl von Offizieren und Mannschaften. 
Neuerliche Schneefälle lähmten die beiderseitige Gefechtstätigkeit. Sie beschränkte sich auf 
Patrouillengänge und gegenseitige Artilleriebefchießungen. So brachte am 30. November eine 
Unternehmung durchgeführt von Teilen der 5. und 8. Kompagnie (Li. Obstgarten und Fhnr. 
Watschinger) des 3. Regiments auf dem Sief-Sattel einige Gefangene einP 
Mit Ende November halten die Stürme der Italiener gegen die Sief-Stellung ihren Abschluß 
gefunden. Fünfzehn Angriffe waren von der tapferen Besatzung, 1er, 2er und 3er Kaiferjäger, 
zwar mit Verlusten, aber erfolgreich abgewehrt und kein Fußbreit Boden dem Feinde überlassen 
worden. Sn den folgenden Monaten war dieser Frontteil keinem größeren Angriffe mehr aus- 
gefetzt; nur heftiges Artilleriefeuer der Italiener machte sich des öfteren fühlbar. 
Abklingen der Kämpfe im Valparola- und Lagazuoiabfchnitt 
Sm Valparola-Abfchnitt hatten die Italiener am 7. November, am Tage ihres Angriffes auf 
den Lol di Lana, heftiges Artilleriefeuer abgegeben, das am Saffo di Stria erheblichen Schaden 
qn den Stellungen der 3er Kaiferjäger verursachte. Angriffe mehrerer kleinerer italienischer Ab¬ 
teilungen, vornehmlich gegen die Anstiege auf den Saffo di Stria, wurden mit Handgranaten ab- 
gewiefen. Unter dem Schutze des Schneetreibens griff eine italienische Gruppe am 10. die Saffo 
di Stria-Stellung an. Als der Feind bis auf 100 Schritte heran war, wurde er entdeckt und 
durch das Abwehrfeuer der Kaiferjäger zurückgejagt. Tags darauf, am 11., wurden die italieni¬ 
schen Deckungen am Lagazuoi-Felsband durch unser Artilleriefeuer zerstört. 
Schneefall und starke Kälte behinderte von Mitte November an die beiderseitige Kampftätig- 
keit. Die Ruhe wurde nur am 20. November durch plötzliches feindliches Artilleriefeuer unter¬ 
brochen. Ende November wurden das XVI. Marschbataillon, Mjr. Arnold v. Wilburger, des 
3. Regiments, das am 24. Oktober von der Kaderstation Lambach ins Feld abgegangen war, auf¬ 
geteilt. 
Während der ganzen sechswöchigen Angriffsperiode der Italiener hatten die 3er Kaiferjäger 
im Balparola-Abschnilt neunzehn Angriffe abgewehrt, ohne Boden zu verlieren. 
Sm Abschnitt Lagazuoi machte sich der Winter besonders stark fühlbar. Bei einer Tempera¬ 
tur von Minus 19 Grad erreichte die Schneehöhe über einen Meter und erschwerte nicht nur 
Patrouillengänge, sondern auch den Fuschub der Verpflegung und Munition. An manchen Stel¬ 
len lösten sich Lawinen. So wurde am 11. November ein Geschütz samt seiner Bemannung ver¬ 
schüttet. Erst nach einstündiger schwerer Arbeit konnten die Verunglückten bewußtlos geborgen 
tz Bei dieser Unternehmung zeichneten sich besonders aus: Fhnr. Franz Watschinger, Utjg. Hugo Lhen, Fg. Oskar 
Ritter, Oswald Fackl, Hermann Plohs. 
Von der Maschinengewehrabteilung V, Lt. Lonradt, des Z. Regiments hatten sich in den Abwehrkämpfen auf 
dem Monte Lief ausgezeichnet: Objg. Alois Petteng, Ptfr. Franz Preuh, Franz König, Fg. Oskar Ltefoni, Alois 
Ltaffler, Emil Pinamonti, Alois Lavalber.
	        
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