Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

ments übernahm bis zum Eintreffen des Mjr. Ritt. Bilimek v. Waissolm (Landsturmbataillon 
Rr. 162) den Befehl über diefen Abschnitt. Das StandschUtzenbalaillon Bregen;, eine Kaiser- 
jägerstreiskompagnie, ferner die halbe t. und halbe 2. Kompagnie des 4. Regiments waren dort 
eingesetzt. 
Am 21. November sollte eine Sturmabteilung — bestehend aus einer Halbkompagnie (Zhnr. 
Franz Radl) des 2. Regiments, einer Halbkompagnie des 1. Regiments (Oblt. Fulius Bohner), 
aus zwei Radfahrerkompagnien, und aus einer halben Sappeurkompagnie — dem Feinde das 
gegen die Lol di Rode-Stellung vorspringende Waldstück entreitzen. Das nächtliche Unternehmen 
gelang zwar nicht völlig, immerhin wurde aber Beute eingebracht. Die 2er Kaiserjäger verloren 
4 Lote und 5 Verwundete. 
Bis Ende November herrschte nunmehr Ruhe. 
Vergebliche Angriffe der Stalieuer auf dem Liessattel 
Auf dem Siessattel hatte die S. Kompagnie des 5. Regiments, aufgefrischt durch einen Ersatz- 
transport des 2. Regiments, am 7. November früh nach kurzer Erholung in Lollfufchg die 
15. Kompagnie der 4er Kaiserjäger abgelöst. 2n der Stellung standen überdies noch die 2. Kom¬ 
pagnie des 1. Regiments, eine Kompagnie Landesschützen, eine Kompagnie Standschützen und 
zwei Maschinengewehrableilungen. Während an diesem Tage die Besatzung aus dem Eol di Lana- 
Gipsel von den Italienern überwältigt wurde, lag aus dem Siefsaitel schweres Artilleriefeuer. 
Abends übernahm Hptm. Marbach, der Kommandant des II. Bataillons des 3. Regiments, das 
Kommando Uber die Besatzung der Siessattel-Stellung. 
Der 8. November brachte erhöhte Tätigkeit der Ztaliener. Schon in den Morgenstunden 
mutzten mehrere Patrouillen abgewiesen werden. Als ein italienischer 2nsanteriezug auf den 
Monte Sief auszusteigen versuchte, verjagte Ptsr. Bröll mit drei Wägern den Feind durch einen 
schneidigen Handgranatenangriss. Eine andere italienische Gruppe griff nachmittags an. 2m 
Abwehrfeuer der tapferen Besatzung flutete sie jedoch wieder zurück. Bald wurde es klar, datz 
die beiden angreifenden italienischen Füge nur vorsühlende Gruppen eines größeren Angriffs- 
Unternehmens waren. Rach Eintritt der Abenddämmerung setzte heftiges Schrapnellfeuer auf 
die ganze Sattelstellung ein, das einige Stunden andauerte. Knapp vor 9 Uhr abends begann 
der Sturm. Dichte Linien der Italiener tauchten vor der Hindernisreihe auf. Unter der taghellen 
Beleuchtung der Leuchtpatronen, unter dem Feuer von neun Maschinengewehren und der beiden 
Besatzungskompagnien brach der mehrmals vorgetragene Angriff zusammen. Kampfesmutig riefen 
die Kaiserjäger den angreifenden Italienern zu: „Avanti Savoia! Corragio! Niente paura!“ 
Auch der 10. November war ein recht lebhafter Tag. Bereits um 1 Uhr früh eröffnete die 
italienische Artillerie ein heftiges Feuer. Untertags fetzte rege 2nfan1erietätigkeit ein. Etwa 
150 Italiener arbeiteten sich aus ihren Schützengräben vor. Li. Obstgarten, Zhnr. Watschinger 
und Einj.-Freiw. Hgss. Pellischek gingen mit einigen Fägern gegen den Feind vor und ver¬ 
scheuchten ihn mit Gewehr- und Handgranatenseuer. Das Wetter schlug um. Nachmittags begann 
bei heftigsm Nordwind ein Schneetreiben, das der beiderseitigen Gesechtstätigkeit bald ein Ende 
bereitete. Das Unwetter legte sich erst am nächsten Tag morgens. Die Italiener hatten sich in¬ 
zwischen in ihre Stellungen zurückgezogen. Nur am Futze des Monte Sief konnte man noch eine 
Schützenkette von etwa 20 (Italiener bemerken. Als sie durch Gowehrfeuer nicht vertrieben wer¬ 
den konnten, stellte eine Kaiserjägerpatrouille fest, datz sie im Schneesturm erfroren waren. Die 
Fäger drangen bis in die verlassenen italienischen Gräben vor, brachten Gewehre, Munition und 
Berpslegsvorräte zurück. Alles labte sich an den erbeuteten Vorräten. 
Am 12. November traten zwei Radfahrerkompagnien des Feldjägerbataillons Rr. 24 an Stelle 
der 2. Kompagnie des 1. Regiments. Am 14. übernahm Hptm. Egmuth für den erkrankten 
Hptm. Marbach, der mit der 6. Kompagnie des 5. Regiments in der Stellung eingetroffen war, 
das Kampsgruppenkommando. Die Besatzung aus dem Siessattel setzte sich nunmehr aus der 5., 
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