Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Monat Zuli mit der Besetzung nur jener Gebiete bewenden, die das Landesverteidigungskom¬ 
mando planmäßig freiwillig aufgegeben hatte. 
Diese Unbeweglichkeit der Italiener ermunterte Mitte Zuni die Abwehrfront im Sextentale, 
die bis dahin in der Linie der Sperrwerke lag, gegen den Kreuzbergsattel hin durch die Besetzung 
des Burgstall, Seikofl, Rotheck und Eisenreich vorzuverlegen. 
Am 8. Zuni war inzwischen der Ragon V dem in Bruneck neu aufgestellten Kommando der 
Division „Pustertal", FML. Ludwig Goiginger, untergeordnet und im Westteile dieses Grenz- 
abschnittes die 51. Gebirgsbrigade gebildet worden. Das Landesverteidigungskommando von 
Tirol, GdK. Dankt, übertrug am 6. dem Führer des deutschen Alpenkorps, GLt. Krafft von 
Dellmensingen, den Befehl Uber die beiden Ragone IV und V in den Fassaner Alpen und in den 
Dolomiten. Die Truppen des deutschen Alpenkorps wurden zunächst zwischen Lavalese und 
Bruneck als Reserve aufgestellt. 
Bei den ersten zögernden Angriffen der Italiener gegen die Dolomitenfront und im Westteil 
der Karnischen Alpen kam es im Zuni im Abschnitt des Marschbataillons der 1er Kaiserjäger bei 
Texten nur zu Patrouillengefechten und Artilleriebeschießungen. Der erste Nahkampf zwischen 
1er Kaiserjägern und Italienern fand am 17. Zuni um die Mittagszeit statt. Line sieben Mann 
starke Patrouille der 1. Kompagnie überfiel, geführt von Kdt. Zaconcig, am Kreuzberg eine starke 
italienische Feldwache, fügte ihr Verluste zu, vertrieb sie und erbeutete Gewehre und Ausrüstungs- 
gegenftände. Die Kaiserjägerpatrouille hatte einen Toten (Ptfr. Zung) und einen Leichtverwun¬ 
deten. 
Außer den Genannten wurden in dieser «Zeit als tüchtige Patrouilleure hervorgehoben: Lt. Fleck, 
Kdt. Hochegger, TinjFreiw. Zgsf. Viertler, EinjFreiw. Reinstadler. Einen besonders schwierigen 
Patrouillengang unternahmen am 25. Zuni Lt. Ritt. v. Schullern, Kdt. Wisiol, der Dolomiten- 
führer Sepp Snnerkofler, Zg. Pichler, mehrere Standschützen und KaiserschUtzen in kühner Kletter- 
avbeit auf die Felsen des „Elferkofl". 
<Zm Zusammenhang mit der am 18. «Zuli begonnenen zweiten Ssonzoschlacht erfolgte am 18. 
auch ein Angriff der Ztaliener gegen den Karnischen Kamm beiderseits des Em. Frugnoni. Das 
Marschbataillon der 59er hatte auf dem Eisenreich Vorstöße der Italiener abzuweisen, wobei auch 
Teile der Kompagnie Oblt. Freih. v. Wodnianskg der 1er Kaiserjäger unterstützend eingriffen. 
Gegen das Rotheck fühlten nur italienische Patrouillen vor. 
Dies war das letzte größere Ereignis für das X. Marschbataillon des 1. Regiments im Gebiete 
des Kreuzberges, dessen naßkaltes Klima mit einigen eingestreuten schönen Tagen, aber immer 
kalten Nächten recht unangenehm war. Die Freude war daher groß, als am 19. Zuli ein Bataillon 
Landesschühen zur Ablösung anrückte und das Kaiserjägermarschbataillon nach Bozen gelangte, um 
sich dort mit dem mittlerweile aus Rußland eingetroffenen Feldregimente zu vereinigen. 
Das III. Bataillon des 4. Regiments auf dem Monte Piano 
(Mitte Zuli bis Mitte August 1915) 
Die zehnten Marschbataillone der Kaiserjäger standen schon bei Rovereto, in den Fassaner 
Alpen und am Kreuzberg dem neuen Feinde gegenüber, als das 4. Regiment Mitte Zuni nach 
fünftägiger Eifenbahnfahrt vom russischen Kriegsschauplatz im Etschtal in Bozen auswaggoniert 
wurde. Am 21. zur Mittagszeit traf das X. Marschbataillon aus dem Berteidigungsabschnitt 
von Rovereto kommend in Bozen ein und marschierte nach Begrüßung durch den Regiments¬ 
kommandanten Obst. Lercher unter klingendem Spiele in feine Quartiere nach Oberau, wo es als 
III. Bataillon dem Feldregiment angegliedert wurde. Fast vier Wochen währte die Retablierung 
des 4. Regiments im Raume von Bozen. Am 10. Zuli wurde das Regiment plötzlich alarmiert 
und noch am selben Tage als Reserve des Landesverteidigungskommandos Tirol in das Pustertal 
nach Bruneck verlegt. 
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