Volltext: Sang vom Linzer Dom

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Ach, ich weiß einen, der hatte auf Erden 
Keine Stätte, zu betten sein Haupt, 
Hüde uon Sehnsucht und fchattenumdunkelt, 
tUandert er einsam, vom tüege bestaubt. — 
Hände uoll Segen, Zurückgestoßen, 
Worte der Liebe, doch Haß eingetauscht, 
Tage voll Taten, die unverstanden, 
Tlächte, von Harfen des Schmerzes durchrauscht. 
Heimatverstoßen, vom Freunde verraten, 
Vom Feinde gehetzt — ein todwundes Lamm, 
Gelästert, verlacht und im Horgen der Jugend 
Den Tod der Schande am Kreuzesstamm. 
lind die Hutter des Einen, Geschmähten, 
Sie, die den Becher der Armut trank, 
Sie, über deren Stirne der Schleier 
Unermeßlicher Trauer sank, 
Sie ist die eine, der wir die Krone 
Schlangen ums stille, demütige Haupt, 
Der wir die holde, jungfräuliche Stirne 
Jubelnd mit Kränzen der Liebe umlaubt. 
Fahnen und Wimpel und festliche Klocken, 
Lieder und Harfen und Blumen und Grün, 
Flammende Grüße in nächtlichen Lüften 
lind ein ganzes Volk auf den Knien. 
Jhr, ihr galt es der einen der Frauen, 
Der einzig einen zu aller Zeit, 
Gegrüßet von Gott durch den Hund seines Engels: 
„Du unter den Weibern gebenedeit.“
	        
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