I. Abteilung
Petrus
Dom
A. Kirchen und Klölter.
I. Der neue Marien-Dom.
(Zugang von der Herrenstraße
und Hafnerstraße.)
Dieses Meisterwerk gotischer Bau¬
kunst wird auf Veranlassung des
im Jahre 1884 f Bischofes Franz Josef
Rudigier zur Erinnerung an das 1854
verkündete Dogma der unbefleckten
Empfängnis Mariens nach Plänen des
Domhaumeisters Vinzenz Statz in Köln
aus freiwilligen Liebesgaben der Gläu¬
bigen ausgeführt.
Die Votivkapelle und der Hoch-
clior sowie der majestätische Turm sind
vollendet und bilden heute schon die
größte Sehenswürdigkeit von Linz. Im
1 Bau begriffen ist gegenwärtig das Lang¬
schiff mit den beiden Turmkapellen,
■ Statue im neuen Dom. nach deren Vollendung noch das Quer¬
schiff zu bauen ist. Man hofft, den ganzen
in 25—30 Jahren vollenden zu können.
Der Grundstein wurde am 1. Mai 1862 gelegt, die Votivkapelle
wurde 1869, das Altarhaus gelegentlich des 100jährigen Bistums-
Jubiläums 1885 eingeweiht und abgeschlossen. Die Weihe des Turm¬
kreuzes und der Glocken fand am 1. Mai 1902, die feierliche Krönung
der Immakulata-Statue in der Votivkapelle am 1. Mai 1905 statt.
Der bis heute vollendete Bauabschnitt überrascht schon durch die
Wirkung seiner Massen nach innen und außen, noch mehr aber in
dem bereits Vorhandenen durch seine harmonischen Verhältnisse,
durch die Übergänge vom Gewaltigen zum Lieblich-Zierlichen, durch
den einheitlichen weihevollen Charakter.
Der vollendete Dom wird 130 Meter in der Länge, 30 Meter
in der Breite messen und ein Bauarea von 4248 Quadratmeter decken.
Der innere Flächenraum wird 3948 Quadratmeter betragen und der
ganze Dom seinerzeit 20.000 Menschen lassen.